Die Auswertung der jährlichen Verkehrszählung im Kanton St. Gallen liegt vor. Das Tiefbauamt konnte 2021 an 108 permanenten Messstellen die Verkehrsbelastung mit den Werten der Vorjahre vergleichen. Im Jahr 2021 nahm der Verkehr auf den Kantonsstrassen, so teilt das Tiefbauamt des Kantons mit, leicht zu. Im Vergleich zu 2020 wurden 1,27 Prozent mehr Fahrzeuge an den Messstationen gezählt.
Die Veränderungen zum Vorjahr sind an den meisten kantonalen Messstationen moderat, also im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Spitzenreiter in Sachen Verkehr ist wie schon in den letzten Jahren der Seedamm in Rapperswil. Durchschnittlich 24'362 Fahrzeuge fuhren 2021 an dieser Messstation vorbei, der Rekordtag war der 28. Mai mit 29'685 Fahrzeugen.
Verkehr bei Zollämtern nahm stark ab
Markant zurückgegangen im Vorjahresvergleich sind im Rheintal die Anzahl Fahrzeuge, welche den Rhein nach Österreich überquerten. Beim Zoll Oberriet wurden 2021 satte 13,4 Prozent weniger Fahrzeuge gezählt als noch 2020. Beim Zoll St. Margrethen waren es minus 14,1 Prozent im Vorjahresvergleich.
Wie das Tiefbauamt des Kantons St. Gallen mitteilt, fielen die Messwerte aufgrund der Zollschliessungen und erschwerter Einreisebestimmungen in Zusammenhang mit der Pandemie.
Einen weitaus positiveren Grund der Verkehrsreduktion kommt aus der Gemeinde Bütschwil. Hier wurde im Herbst 2020 eine Umfahrungsstrasse eröffnet. Die Wirkung ist gross, wie das Tiefbauamt schreibt.
Die Verkehrszählstelle auf der ehemaligen Kantonsstrasse in Bütschwil erfasste 2021 rund 1,9 Millionen Durchfahrten. Dies entspricht einem durchschnittlichen Verkehr von rund 5200 Fahrzeugen pro Tag. Im Jahr 2020 fuhren noch über 4,6 Millionen Fahrzeuge durch das Dorf; an Spitzentagen waren es bis 20'000 Fahrzeuge. Der Verkehr auf der Dorfstrasse konnte dank der Umfahrung um rund 60 Prozent reduziert werden.
Der Velo-Trend hält weiterhin an
Weiterhin zu erkennen ist auch ein Trend zu mehr Veloverkehr hin. Dies ergaben die Auswertungen der zwölf Velozählstellen im Kanton. Zwar sanken die erfassten Zahlen auf das ganze Jahr 2021 gerechnet um über eine Viertelmillion Fahrräder im Vergleich zum Vorjahr, was einen Rückgang von 11,7 Prozent darstellt.
Wie das Tiefbauamt aber mitteilt, sei das Jahr 2020 in dieser Hinsicht extrem gewesen. Die Anzahl Velos, die 2021 gezählt wurden, liegen weit über den Zahlen von 2017 bis 2019.
Auf zwei statt auf vier Rädern unterwegs: Der Kanton spricht von einem anhaltendem Velo-Trend.
Die einzige Messstation für Velos im W&O-Gebiet ist der Bahnhof Buchs. Durchschnittlich wurden im Jahr 2021 pro Tag 266 Velofahrerinnen und Velofahrer gezählt. Diese Zahl ist tiefer als in den bisherigen erhobenen Jahren 2018 (282) und 2020 (290).
Autobahnanschluss Haag bleibt Spitzenreiter
Im W&O-Gebiet floss der Verkehr 2021 im Rahmen der Vorjahre. Der grösste Anstieg im Vergleich zum Vorjahr erfolgte an der Messstation Werkhof in Buchs mit 3,6 Prozent. Der einzige Rückgang im Vorjahresvergleich wurden in Sevelen (Büeli) mit 0,8 Prozent festgestellt.
Immer weniger Verkehr rollt auch auf der Hauptstrasse in Räfis. Es fehlen zwar die Daten aus dem Vorjahr. Doch im Vergleich zu 2018 und 2019 fuhren fast 10 Prozent weniger Fahrzeuge durch diesen Kontrollpunkt des Kantons.
Den Höchstwert 2021 an einem Tag wurde beim Autobahnanschluss in Haag mit 22'676 Fahrzeugen am 1. Oktober 2021 gemessen. Diese Messstation ist auch im Jahresmittel pro Tag Spitzenreiter der Region mit 16'539 Fahrzeugen, gefolgt von der Station Werkhof in Buchs mit 15'917 Fahrzeugen pro Tag und dem Rekordtag von 22110 Fahrzeugen am 7. Mai 2021.
Das höchste Verkehrsaufkommen der Region ist auch 2021 am Autobahnanschluss A13 in Haag gemessen worden.
Die Messstation Haag weist im kantonalen Vergleich sowohl die neuntgrösste Anzahl Fahrzeuge im Schnitt pro Tag im Jahr 2021 auf als auch die höchste gemessene Fahrzeugmenge an einem einzigen Kalendertag im vergangenen Jahr.
Ein Trend, ob die Verkehrsbelastung im W&O-Gebiet zunimmt, kann nicht eindeutig festgemacht werden. In dieser Statistik, aber auch bei den Höchstwerten an einem einzigen Tag, geht es bei den lokalen Messstellen mal auf, mal ab.
Ein extremes Beispiel ist diesbezüglich die Messstation Mädliweg in Grabs. Hier ist die Zahl eines einzigen Messtages von 12'099 (2019) auf 13'574 (2020) hochgeschnellt und im Jahr 2021 wies der höchste Messtag, der 8. September, 12'702 Fahrzeuge auf.