Verletzungen ist sich Lorina Zelger gewöhnt und ärgerlich sind sie eigentlich immer. «Seit sechs Jahren bestreite ich Fis-Rennen. Doch ich konnte erst zweimal an Schweizer Meisterschaften teilnehmen», spricht sie den Zeitpunkt der jüngsten Verletzungsgeschichte an:
Im Super-G-Training auf die Schweizer Meisterschaften. Besonders ärgerlich: Vor der Fahrt hat sich Zelger überlegt, ob sie noch einmal fahren wolle oder das Training beendet.
Die Gamserin erzählt, dass sie sich im ersten Moment genervt hat. Doch Zelger hat sich rasch an die neue Situation eingestellt und hält heute fest:
Ich bin froh, dass es erst passiert ist, als die Europacupsaison vorbei war. Ich habe nicht viel verpasst.
Normales Training in einem Monat wieder möglich
So gesehen hatte sie Glück im Unglück. Zumal die Verletzung nicht so gravierend ist und sie im Alltag nicht behindert. Zunächst hat sie auf dem Velo und den Rumpf weiter trainiert, erzählt ZelgerDanach habe ich mal keinen Sport gemacht und ging in die Ferien.Lorina Zelger erholte sich bei einem Roadtrip durch Namibia und Südafrika. Kaum zu Hause, hat sie nun der Trainingsalltag wieder. Die Reha hat begonnen. Noch einen Monat, so schätzt die 23-Jährige, müsse sie auf ihr linkes Knie achtgeben. Sie kann zwar den Kraft- und Konditionsaufbau für die nächste Skisaison in Angriff nehmen. Doch Stop-and-Go-Übungen sowie Sprünge sind tabu.
Riesenslalom ist die neue Nummer eins
Lorina Zelger ist frohen Mutes, dass sie in einem Monat die Saisonvorbereitung normal bestreiten kann. Wie sie festhält, muss sie gegenüber den Teamkolleginnen oder den Konkurrentinnen wohl keinem Rückstand hinterher laufen. Aufgrund der Ergebnisse des letzten Winters war es für Zelger keine Überraschung, dass sie im B-Kader von Swiss Ski verbleibt. Dennoch steht sie vor Veränderungen: das Trainerteam hat gewechselt. Zelger sagt fröhlich dazu:Kein Problem, mit diesen Trainern habe ich bereits zusammengearbeitet.Neu dagegen ist, dass für die Gamserin in der Saison 2022/23 der Schwerpunkt von Slalom auf Riesenslalom, mittlerweile ihre stärkste Disziplin, verlegt wird. Wie bis anhin bestreitet sie im Europacup aber weiterhin beide technischen Disziplinen.