Verspäteter Jubel auf der Rheinau: Zweite Mannschaft steigt nun doch auf | W&O

16.06.2022

Verspäteter Jubel auf der Rheinau: Zweite Mannschaft steigt nun doch auf

Die Mannschaft FC Buchs II spielt ab der Saison 2022/23 in der 3. Liga – in derselben Liga wie das Fanionteam.

Von robert.kucera
aktualisiert am 28.02.2023
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Grosse Enttäuschung und tiefe Traurigkeit passten am Samstag, 4. Juni, so gar nicht zum Wetter. Denn es lachte die Sonne. Nur war der zweiten Mannschaft des FC Buchs an jenem Tag nach dem Abpfiff auf dem Fussballplatz Gufalons in Trübbach nicht nach Lachen zumute: Das grosse Ziel, der Aufstieg in die 3. Liga, ist verpasst. Keine 14 Tage später sieht die Situation anderes aus: Spieler, Betreuer, der gesamte Verein haben das Lachen wieder gefunden. Freude herrscht über den Aufstieg.

Enges Duell Buchs gegen Walenstadt

Zwei Modalitäten der Meisterschaftssaison 2021/22 haben den Aufstieg von Buchs II möglich gemacht. Zum einen gab es ab Stufe 2. Liga regional einen Aufsteiger mehr. Das jeweils zweitbeste Team der Liga – über alle Gruppen gesehen –durfte sich also nachträglich freuen, obwohl es nach dem letzten Spieltag noch unter dem Strich platziert war. In der 4. Liga war dies der FC Niederwil aus der Gruppe 6, der mit sagenhaften 47 Punkten aus 18 Spielen nun doch feiern durfte. Doch allein dies nützte dem FC Buchs natürlich nichts. Da erreichte dem Ostschweizer Fussballverband die Kunde, dass der Sieger der Gruppe 3, der FC Rebstein IIa auf den Aufstieg verzichtet. Das Reglement ist in diesem Fall klar: Erst wird der Gruppenzweite angefragt, ob er aufstiegswillig sei, im Anschluss der Gruppendritte. Doch weder der FC Montlingen II noch der FC Ruggell II zeigten Interesse. Somit war der Weg frei für die beste Zweitplatzierte Mannschaft aller 4.-Liga-Gruppen.
 Die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg war beim FC Buchs II gross. Doch nun war das Glück auf Buchser Seite.
Die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg war beim FC Buchs II gross. Doch nun war das Glück auf Buchser Seite.
Bild: Robert Kucera
Mit 36 Punkten war Buchs II aber auf den ersten Blick nicht jenes Team, welches nun profitieren konnte. In der Gruppe 1 schloss der FC Bonaduz die Meisterschaft mit gleichvielen Punkten, aber dem besseren Fairplay-Wert ab. Und da war noch der FC Walenstadt aus der Gruppe 8 mit 40 Punkten. Doch warum durfte nun Buchs am grünen Tisch aufsteigen? Die Antwort darauf liegt in der Anzahl bestrittenen Partien. Nach dem Rückzug von Chur 97 IIb wies Buchs nur auf dem Papier 18 Spiele auf: Zwei davon waren jedoch mit null Punkten gewertete Partien gegen Chur. De facto erkämpfte sich Buchs in 16 Spielen 36 Punkte, was einen Punkteschnitt pro Partie von 2,25 ergab. Walenstadt kommt auf einen Wert von 2,22. Hauchdünn wurde damit das Aufstiegsrennen am grünen Tisch entschieden.

Immer nahe dran an der 3. Liga

«Die Freude war gross», beschreibt FC Buchs-Präsident Walter Schlegel den Moment, als dem Team diese Tatsache verkündet wurde. Da die 3. Liga das Saisonziel war, stellte sich die Frage gar nicht erst, ob man den Aufstieg annimmt oder nicht. Mit Blick auf die jüngste Vergangenheit hält Schlegel fest:
Darauf haben alle hingearbeitet und die Mannschaft hat es sich auch verdient.
2020 wurde die Meisterschaft, mit Buchs II auf Rang eins, abgebrochen. Im Jahr darauf wurden nur neun Partien ausgetragen, Buchs war damals Zweiter. Nun kommt es zur speziellen Situation, dass die erste und die zweite Buchser Mannschaft in derselben Liga spielen. Was jedoch innerhalb des Vereins kein Problem darstellt. «Es sind zwei verschiedene Teams. Sie arbeiten autonom», erklärt Walter Schlegel die Lage.
 Nimmermüder Einsatz für das Ziel 3. Liga: Dies zeichnete den FC Buchs II in den letzten Saisons aus.
Nimmermüder Einsatz für das Ziel 3. Liga: Dies zeichnete den FC Buchs II in den letzten Saisons aus.
Bild: Robert Kucera
Der Präsident verweist darauf, dass beide Kader breit aufgestellt sind und der nun nicht erlaubte Austausch von Spielern überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Buchs II kann sich also voll auf sich konzentrieren und Schlegel sagt:
Jetzt freuen sich alle auf die Herausforderung 3. Liga.
Dem Kampf um den Ligaerhalt blickt man positiv entgegen. Als Kanonenfutter betrachtet man sich auf dem Sportplatz Rheinau nicht.