Ganz getreu dem Bandnamen gab es am ersten Abend nach den Lockerungen der Corona-Massnahmen einen regelrechten Ansturm auf die Ränge des Werdenberger Kleintheaters. Keine Masken- und Zertifikatspflicht und ein mitreissender Auftritt: Es herrschte volles Haus – das Fabriggli war ausgebucht.
Die Lockerungen der Corona-Massnahmen erfreute nicht nur die Besucherinnen und Besucher, sondern auch die Präsidentin des Fabriggli-Vereins, Katharina Schertler Secli. Einen grossen Dank sprach sie den Künstlern, den Zuschauern und dem 45-köpfigen Team des Fabriggli aus, dafür, dass all diese – während einer für das Kulturgewerbe schwierigen Zeit – den Betrieb im Fabriggli am Laufen hielten.
Musikalische Wundertüte
Die Band rund um die Saxer Leadsängerin Melanie «Mel» Loher wird oft als musikalische Wundertüte bezeichnet. Mit Pop, Soul, Rock bis hin zum Jazz begeisterten sie am Donnerstagabend im Fabriggli. Bereits 2018 hatten «Stormy Silence» ihren ersten Auftritt im Fabriggli, damals noch als Vorband. Nun standen sie nach zweieinhalb Jahren ohne Liveauftritt wieder vor Publikum und erst noch vor ausverkauftem Haus.
Neben Eigenkompositionen wie «I wanna live» lud «Stormy Silence» mit Liedern von weltbekannten Interpreten wie Adele, Lady Gaga, Toto, Roy Hargrove und Herbie Hancock zum Gefühlsbaden ein. Sie spielen was ihnen Spass macht und das machte es offensichtlich auch den Zuhörern. So musste Melanie Loher nicht zweimal bitten, sich einfach auf das einzulassen, was diese musikalische Wundertüte zu bieten hat.
Eine musikalische Reise
Geboten wurde dem Publikum eine Menge. Wie der Bandname Stormy Silence (stürmische Ruhe) es schon vermuten lässt, erstreckte sich das Programm von ruhigeren, träumerischen Soulballaden über Pop und Rock hin zum groovigen Jazz. Durch diese musikalische Reise wurden die Zuschauer durch die bemerkenswert klare, feine und doch voluminöse Stimme von Leadsängerin Melanie «Mel» Loher geleitet. Melodisch unterstützt wurde sie dabei von Christoph Lutz am Piano, der mal leise mal laut exzellent durch alle Stücke begleitete.
Bei Stücken aus dem Jazz hingegen standen vor allem Philipp Büchel am Saxofon und Armin Hoop an der Trompete und am Flügelhorn im Rampenlicht. Mit ihren Soli, die melodisch einem perfekt ausgeführten Hochseilakt anmuteten und die typische Klangfarbe und Eigenart des Jazz grossartig inszenierten, ernteten sie haufenweise Applaus. Der Rhythmus, das Rückgrat jedes guten Musikstücks, wurde durch Pirmin Kurmann am Schlagzeug und Christoph Becker am Bass tadellos abgeliefert. Auch sie beeindruckten mit Soloeinlagen an ihren Instrumenten.
Eigenes Programm als Ziel
Die Band Stormy Silence besteht in der aktuellen Formation seit 2019. Die Werdenberger Musiker Melanie Loher und Christoph Lutz, beide aus Sax, und Armin Hoop aus Buchs werden durch die Liechtensteiner Phillip Büchel, Christoph Becker und Pirmin Kaufmann aus der Liechtensteiner Bigband unterstützt. Ein angestrebtes Ziel sei es, in Zukunft ein abendfüllendes Programm mit eigenen Musikstücken zu füllen, sagt Melanie Loher. Im Sommer seien einige Auftritte geplant, so etwa am 15. Juli im St. Martins Pub am Platz in Eschen. Langsam komme alles wieder ins Rollen, resümiert Loher.