Eingangs begrüsste eine von Gert Gschwendtner gestaltete Skulptur mit dem aktuell politisch besonders sinnfälligen Titel Demograzia die Clubmitglieder.
Sie bildete die Brücke zwischen dem Gedankenberg auf dem Storchenbüel in Sevelen, wo der Künstler mit seinen Werken ethische Konzepte formuliert und zur achtsamen Wahrnehmung animieren möchte. Derart sensibilisiert, hatte das feine, von Ukrainerinnen gekochte Abendessen im Nothilfe-Zentrum schliesslich auf mehreren Ebenen eine ganz besondere Wertigkeit.
Hilfsgüter werden weiterhin gesammelt
Hans Oppliger führte, unterstützt von Barbara Samu und Benni Burkart (Leiter Zivilschutz Kanton St. Gallen), durch das Zentrum. Oppliger hatte die Gründung des Vereins Humanitäre Nothilfe Ukraine bei Ausbruch des Krieges spontan initiiert. Ursprünglich wurden Hilfsgüter und Spenden in der Schweiz gesammelt und in die Ukraine transportiert.
Heute betreibt der Verein das Ukrainische Zentrum in Sevelen. Von dort aus werden weiterhin Hilfsgüter gesammelt und an Flüchtlinge in der Region abgegeben oder in die Ukraine transportiert.
Rund 80 Flüchtlinge sind im Zentrum untergebracht
Sofern logistisch möglich, werden aktuell Nahrung und andere Hilfsgüter für die Ukraine direkt vor Ort oder möglichst nahe daran eingekauft und zur Verfügung gestellt. Was sich in der Ukraine nicht organisieren und kaufen lässt, wird weiterhin hier gesammelt.
Zurzeit sind im Ukrainischen Zentrum rund 80 Flüchtlinge untergebracht. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen und Vereinen werden Deutschkurse angeboten, Kinder betreut und in schulischen Belangen unterstützt. Die Flüchtlinge erhalten Informationen aller Art und Unterstützung in administrativen Belangen wie etwa beim Antrag auf Schutzstatus S sowie bei der Wohnungs- und Stellensuche.
Begegnungsstätte und Informationszentrum
Nicht immer sind die bürokratischen Hürden leicht zu nehmen, jede Gemeinde geht die Aufnahme und Integration der Kinder in den Schulen unterschiedlich an, und die Ukrainerinnen und Ukrainer brauchen zahlreiche alltägliche Informationen, Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und der Orientierung in einem fremden Land mit einer neuen Sprache und anderen Gewohnheiten.
Das Ukrainische Zentrum ist Begegnungsstätte und Informationszentrum für alle in der Region untergebrachten Ukrainerinnen und Ukrainer. Von hier aus werden auch private Unterbringungen vermittelt und unterstützt.
Eine Tagesstruktur für die Bewohnerinnen und Bewohner
Die Bewohnerinnen und Bewohner werden in alle anfallenden Arbeiten und Aufgaben eingebunden und erhalten so eine Tagesstruktur. Sie bringen Wünsche und Ideen ein und sind für deren Umsetzung besorgt. So gelang es ihnen beispielsweise, ein kleines Beautycenter mit Coiffeur und ein Nähatelier einzurichten.
Der Rotary Club war sehr beeindruckt von der Vielfalt der Aufgaben, die sich stellen, und dem grossen Engagement aller Beteiligten. Er verdankte den informativen und berührenden Abend mit einer Spende über 1000 Franken.
Hinweis: Liste der gesuchten Hilfsgüter unter www.hilfeukraine.org