Nach einem Jahr Pause haben sich die Toggenburger Älpler am Dienstagabend in Ennetbühl wieder zu ihrer Jahresversammlung getroffen. Anstelle der üblichen Zusammenkünfte am Nachmittag wurde das Treffen auf die Abendstunden verlegt. Präsident Thomas Bohl, Stein sagte:
Nationalrätin Esther Friedli berichtete, auf Einladung des Vorstandes, von ihrer Tätigkeit in Bern. Zum Thema Wolf war zu hören, dass die Revision des Jagdgesetzes laufe, bis zur Vollendung werde es aber ein Jahr dauern. Deshalb gebe es Soforthilfen für den kommenden Alpsommer, wobei 5,7 Millionen Franken für rasch umsetzbare Massnahmen gesprochen wurden.
Wir mussten uns wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit Corona entscheiden, die Versammlung erst anfangs April durchzuführen.In seinem Jahresbericht liess der Präsident die vergangenen zwei Jahre nochmals aufleben.
So einen Alpsommer wie 2020 würden sich viele Älpler und Älplerfamilien wieder wünschen.
2021 geprägt von Wetterkapriolen
Ganz anders dann ein Jahr später, «vom Alpsommer 2021 wird wahrscheinlich noch Generationen später gesprochen werden, bleiben uns doch die Wetterkapriolen in Erinnerung. Da war einmal das Hagelgewitter vom 26. Juli im Gebiet der Churfirsten, welches grossen Schaden anrichtete und das vorhandene Futter vernichtete.» Zudem habe Ende des Hochalpsommers auf den Toggenburger Alpen ein Wolf sein Unwesen getrieben. «Die Situation war Besorgnis erregend und lässt uns auch mit Sorge auf den kommenden Sommer blicken,» so Thomas Bohl.Die Mittel sollen den Leuten vor Ort dienen
Markus Hobi, Leiter Landwirtschaftliches Zentrum (LZSG) und Präsident der Alpwirtschaftlichen Kommission betonte, dass die rund 500'000 Franken, welche im Kanton St. Gallen zur Verfügung stehen, für den Herdenschutz und wo nötig, auch für die Bezahlung von Hilfspersonal verwendet werden. Die Mittel sollen den Leuten vor Ort dienen. Ganz allgemein herrschte bei den Älplern des Toggenburgs die Meinung, dass der Wolf, gerade im Voralpengebiet mit den fehlenden Rückzugsmöglichkeiten, zu einem grossen Problem werde. Markus Hobi brachte die Stimmung im Toggenburg auf den Punkt:Wir wollen nicht zu viele Wölfe, dann haben wir auch weniger Probleme.