Der Werdenberger Binnenkanal entwässert seit über 130 Jahren sämtliche Bäche des Werdenberger Rheintals von Wartau bis Sennwald. Gebaut wurde er als geradliniger Kanal mit einheitlich trapezförmigem Querschnitt. Nördlich von Buchs wurde der Kanal in den Jahren 2016 und 2017 auf einer Länge von zwei Kilometern ökologisch aufgewertet.
Das Projekt zeigt bereits Wirkung. Die Artenzusammensetzung ist vielfältiger geworden. Als nächster Schritt wird ein Teilabschnitt in Sevelen revitalisiert, teilt das Werdenberger Binnenkanal Unternehmen mit. In das knapp zwei Kilometer lange Aufwertungsprojekt werden 6,2 Millionen Franken investiert.
Gewässer soll aufgewertet werden
Das Projekt sieht die Revitalisierung des Werdenberger Binnenkanals von der Brücke Rheinstrasse in Sevelen flussabwärts bis zur Gemeindegrenze Buchs vor. Der knapp zwei Kilometer lange Abschnitt soll zu einem breiten, vielfältigen Flussbett mit dem Charakter eines Auwalds werden. Auf der ganzen Projektlänge wird das Gerinne aufgeweitet. Die Vergrösserung des Querschnitts auf durchschnittlich 53 Meter Breite gebe dem Fluss insgesamt mehr als drei Mal so viel Platz wie heute.
Am grosszügigsten wird die Aufweitung im südlichen Bereich, wo das Flussbett nach Osten verschoben werden soll. In diesem ehemaligen Auenwald besteht laut WBK-Unternehmen genügend Raum für eine eigendynamische Gewässerentwicklung. Es soll eine abwechslungsreiche Mischung verschiedener Wasserlebensräume vom Flach- und Tiefwasser über unterschiedliche Ufer bis zu verschiedenen Auenwaldtypen mit Tümpeln entstehen.
Projekt befindet sich auf gutem Weg
Die Revitalisierung habe vorwiegend ökologische Zielsetzungen. Das Projekt soll mehrere national prioritäre Fischarten wie beispielsweise die Äsche, Nase und Seeforelle fördern. Zudem wird es positive Auswirkungen für Insekten, Vögel, Amphibien und Kleinsäuger mit sich bringen. Auch aus landschaftlicher Sicht schaffe das Projekt eine Aufwertung. Dank der siedlungsnahen Lage ist die Auenlandschaft für die Bevölkerung sichtbar und erlebbar, so die Mitteilung. Eine Fuss- und Fahrradverbindung zur Raststätte Rheintal ermögliche den Freizeitnutzern auch eine «Stärkung».
Die während des Auflageverfahrens eingegangenen Einsprachen konnten laut WBK-Unternehmen inzwischen behandelt und erledigt werden. Das Bewilligungsverfahren beim Kanton St. Gallen ist abgeschlossen. Sobald auch das Bewilligungsverfahren beim Bund abgeschlossen ist, könne mit den eigentlichen Bauarbeiten gestartet werden. Bis dorthin werden bereits erste Vorarbeiten vorgenommen.
Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis in den Herbst 2024. Anschliessend finden die Bepflanzungen statt. Der Projektabschluss ist auf den Herbst 2027 vorgesehen.