Wie dem Mitteilungsblatt der Gemeinde Sennwald zu entnehmen ist, hat sich der Gemeinderat Ende November mit Vereinsvertreterinnen und -vertretern über den geplanten Bau der Doppelmehrzweckhalle in Salez ausgetauscht. Alle Vereine aus der Gemeinde wurden dazu eingeladen. 29 Personen aus 16 Vereinen nahmen teil, teilt die Gemeinde auf Anfrage mit.
Nach Umfragen und Analyse folgte eine Abstimmung
Seit Jahren steht fest: Die 1984 in Betrieb genommene Turnhalle Türggenau muss ersetzt werden. Mehrere Vereinspräsidenten aus der Gemeinde riefen im Frühling 2020 die Interessengemeinschaft Mehrzweckhalle (IG-MZH) ins Leben. Sie setzte sich seither mit viel Engagement dafür ein, dass nicht wieder eine Einfachturnhalle gebaut wird, sondern eine Mehrfachhalle. Nach Umfragen und Analysen kam es im Juni 2022 zu einer Abstimmung. Die Stimmberechtigten gaben mit einer Zweidrittelmehrheit einer Doppelhalle den Vorzug. Ob eine Doppelhalle des kleineren Typs A oder des grösseren Typs B geplant wird, liess die Gemeinde damals noch offen. Die IG-MZH warb für den Typ B.Gemeinderat entschied sich für anderen Standort
Bereits im Vorfeld des erwähnten Austauschs Ende November hatte der Gemeinderat entschieden, dass der Bau einer Halle Typ A ausgeführt werden soll. Und zwar nicht anstelle der alten Turnhalle und des roten Aussensportplatzes, sondern auf dem heutigen Sportrasen weiter nördlich. Mit der Änderung des Standorts wird ein Vorschlag aus der Bürgerschaft umgesetzt. Gemeindepräsident Bertrand Hug erklärt auf Anfrage des W&O: «Die weitergehende Nutzung der alten Halle bis zur Fertigstellung der neuen ist einer der Aspekte. Anlässlich der Informationsveranstaltung wurde der neue Standort von verschiedenen Votanten als bessere Alternative, auch von der Lage her, vorgeschlagen. Der Gemeinderat hat diesen Vorschlag aufgenommen.»Typ A für Schulen besser geeignet
Im Mitteilungsblatt heisst es weiter, dass der Hallentyp A von den Schulen bevorzugt wird und auch für die Vereine einen erheblichen Mehrwert gegenüber der heutigen Turnhalle bringe. Bertrand Hug dazu: «Die Halle des Typs A kann halbiert werden und stellt dann zwei einzelne Hallen in der Grösse von je einer Einzelhalle dar. Die Halle Typ B wird anders geteilt, so dass der kleinere Teil kleiner ist als eine normale Einzelhalle. Auch wenn die Halle Typ B halbiert würde, ergäbe sich eine kleinere Länge als bei einer Einzelhalle.»Somit ergäben sich beim Typ B grössenmässig nicht zwei Einzelhallen, wodurch es nicht möglich wäre, zwei Schulklassen gleichzeitig zu unterrichten.
Bürgerversammlung muss Planungskredit behandeln
Zum Bauwerk soll ein Architekturwettbewerb lanciert werden. Ob die alte Halle abgerissen wird und ob künftig wieder ein Rasen erstellt wird, kann Hug nicht beantworten, weil dies allenfalls wettbewerbsrelevant sei. In einem nächsten Schritt werden nun die Vereine eine Delegierte oder einen Delegierten benennen, welcher in der Wettbewerbskommission einsitzt. Wer ansonsten dieser Kommission angehören wird, dazu laufen gemäss Hug noch Gespräche. Der Wettbewerb unterliegt gewissen Vorschriften. Der entsprechende Rahmen für das Bauwerk wird durch Fachleute gesetzt. Inhaltliche Anforderungen und Kriterien werden in der Kommission diskutiert und festgelegt, erklärt Bertrand Hug. Wann genau im Frühjahr 2023 der Wettbewerb ausgeschrieben wird, ist noch offen. Der Planungs- und Wettbewerbskredit unterliegt der Zustimmung der Bürgerversammlung Ende März 2023. Über das Bauprojekt an sich wird später abgestimmt. Wie es im Mitteilungsblatt weiter heisst, ist der Gemeinderat überzeugt, auf diese Weise der Bürgerschaft ein ausgewogenes und mehrheitsfähiges Projekt zur Abstimmung unterbreiten zu können.IG ist stolz auf ihren Einsatz
Dass nun eine Doppelhalle geplant wird, ist dem jahrelangen Einsatz der Interessengemeinschaft Mehrzweckhalle (IG-MZH) zu verdanken. «Ohne die IG-MZH wäre die Halle bereits abgerissen», sagt Paul Koch, Präsident der IG und der Volleyballgruppa Chrüzberg, gegenüber dem W&O. «Weder Vereine noch die Schule könnten heute und für ein bis zwei Jahre Bauzeit Sport ausüben in Salez. Dank unserem Einsatz konnten wir den Gemeinderat dazu bewegen, eine Abstimmung zu machen. Das Volk stand klar hinter einer Mehrfachhalle und hat sich damit quasi bei der IG für ihren Einsatz bedankt», so Paul Koch.Wir sind stolz auf unseren Einsatz und freuen uns über die Nutzung der bisherigen Halle, bis die neue Doppelhalle aufgebaut ist.