Warmwetterphase: Wildhauser Bergbahnen sind zuversichtlich, die Pisten retten zu können | W&O

05.01.2023

Warmwetterphase: Wildhauser Bergbahnen sind zuversichtlich, die Pisten retten zu können

Im Skigebiet der Bergbahnen Wildhaus läuft der Betrieb trotz Schneemangels immer noch. Doch die Pisten leiden. Was es braucht, ist ein Wintereinbruch oder zumindest tiefere Temperaturen. Die Betreiber sind aber zuversichtlich, die Kunstschnee-Bahnen bis dahin offen halten zu können.

Von Larissa Flammer
aktualisiert am 28.02.2023
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Erst 20 von gut 500 Paar Ski hat Karl Alpiger diesen Winter vermietet. Das milde Wetter bereitet dem In­haber des gleichnamigen Sportgeschäfts in Wildhaus und Alt St. Johann schon etwas Sorgen, wie er in einem Beitrag von TVO sagt. «Draussen regnet es und die Wiesen sind grün. Es ist wirklich etwas trist und trostlos.» Vor allem Tagestouristen machen die Kundschaft des Sportgeschäfts aus. Gemäss Al­piger fahren in normalen Wintern bis zu 5000 Personen täglich in der Region Ski. Aktuell seien es noch knapp 500, wie er gegenüber TVO sagt. Seit 1998 führt Alpiger das Sportgeschäft.
Einen solchen Winter haben wir noch nie erlebt.
 Karl Alpiger im Februar 2021 vor seinem Sportgeschäft bei der Talstation in Wildhaus.
Karl Alpiger im Februar 2021 vor seinem Sportgeschäft bei der Talstation in Wildhaus.
Bild: Arthur Gamsa

Guter Saisonstart ermöglichte Beschneiung

Bei den Wildhauser Bergbahnen sind die drei Anlagen Oberdorfbahn, Gamsalpbahn und Freienalpbahn in Betrieb, am Mittwoch waren vier von 15 Pisten geöffnet. Trotz Schneemangels zeigt sich Geschäftsführer Urs Gantenbein zuversichtlich. Auf Anfrage teilt er mit: «Dank der guten Vorarbeit mit technisch hergestelltem Schnee geniessen bei uns immer noch täglich 1000 Gäste ihren Wintersport.» Die Skisaison im Toggenburg sei Mitte Dezember bei besten Bedingungen gestartet: Schnee, Sonne, Kälte. «Wir nutzten diese ersten Wochen für frühzeitiges Beschneien und konnten so die ideale Basis für unser Skigebiet legen», sagt Gantenbein. Mit den warmen Temperaturen und dem vielen Regen zwischen Weihnachten und Neujahr sei mit dem Schnee aber auch die Hoffnung auf viele Wintergäste geschmolzen.

Pisten leiden, Betreiber hoffen auf  Wintereinbruch

Auf die Frage nach dem Zustand der Pisten antwortet der Geschäftsführer: «Sie leiden natürlich unter der extrem langen und wohl noch kaum dagewesenen Warmwetterphase und dem vielen Regen.» Trotzdem schaffe es das Team immer wieder, die Pisten für den Folgetag in Schuss zu bringen.
Wir sind zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, die Pisten bis zum nächsten Wintereinbruch oder zumindest kälteren Temperaturen für die technische Beschneiung offenhalten zu können.
 Blick auf eine Kunstschneepiste in grüner Landschaft beim Oberdorf, Wildhaus.
Blick auf eine Kunstschneepiste in grüner Landschaft beim Oberdorf, Wildhaus.
Bild: Gian Ehrenzeller/Keystone (4. Januar)
Die Bergbahnen Wildhaus gehen von einem gemischten Ski- und Fussgängerbetrieb aus, bis es wieder winterlich wird. «Nach den aktuellen Wettermodellen müsste dies in der kommenden Woche der Fall sein», sagt Gantenbein. Die Frage, ob der Liftbetrieb allenfalls ganz eingestellt werden müsste, falls keine Pisten mehr befahrbar wären, stelle sich deshalb aktuell nicht.

Reduzierte Tarife für  Tageskarten

Aufgrund des eingeschränk­ten Pistenangebotes bieten die Bergbahnen Wildhaus zurzeit reduzierte Tarife. Ein Tagesskipass für Erwachsene kostet 52 Franken und für Kinder 26 Franken. Rückerstattungen von Skischulkursen oder Lagern habe das Unternehmen bisher keine vornehmen müssen, sagt Gantenbein. Der Geschäftsführer ergänzt:
Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass es noch richtig Winter wird und unsere Gäste nicht nur technisch produzierten, sondern richtigen, stiebenden Pulverschnee geniessen können.
Darauf freue er sich nicht nur beruflich, sondern auch privat.
 Die Bergbahnen-Betreiber hoffen auf einen Wintereinbruch.
Die Bergbahnen-Betreiber hoffen auf einen Wintereinbruch.
Bild: Gian Ehrenzeller/Keystone
Bei den Bergbahnen Toggenburg sind Stand Mittwoch nur zwei Pisten zwischen der Alp Sellamatt und Ruestel offen. Für Fussgängerinnen und Fussgänger sind allerdings auch die Standseilbahn zum Iltios sowie die Seilbahn auf den Chäserrugg in Betrieb.

«In wirtschaftlicher Hinsicht fatal»

«In wirtschaftlicher Hinsicht ist es natürlich fatal», sagt Ge­meindepräsident Rolf  Züllig im TVO-Beitrag. Für den Wintertourismus sei die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr das Hauptgeschäft – und das fehle nun schlichtweg.
Bei uns ist man sich gewohnt, dass im Winter und über den Jahres­wech­sel Schnee liegt und die Menschen hier sind, um den Schnee in ganz unterschiedlicher Weise zu geniessen.