«Auch wenn es hart war: Es war eine unglaublich tolle Zeit.» So erinnert sich die damalige Wahlbuchserin an ihre zwölfjährige Thaiboxkarriere mit vierfachem Weltmeistertitel zurück.
Anfangs trainierte Flury in Basel. Durch ihren Trainer lernte sie den Kampfsportler Rohy Batliwala kennen und begann bei ihm im Wing Thai Gym zu trainieren. Zuerst nur einmal in
der Woche. Während des Wirtschaftsstudiums in St. Gallen änderte sich das: «Zu Spitzenzeiten war ich 25 bis 30 Stunden pro Woche im Gym – ich trainierte nur noch dort.» Die zwölf bis 15 Kämpfe im Jahr, die daneben anfielen und in aller Welt stattfanden, beanspruchten ebenfalls enorm viel Zeit. «Ich weiss nicht, ob ich durchs Boxen ehrgeizig wurde oder ob ich es schon war», sagt Flury lachend.
Gleich nach dem Rücktritt aus der Kampfsportszene mit der Verteidigung des Weltmeistertitels im Jahr 2009 zog die Baslerin wieder zurück nach Basel und übernahm dort das Treuhandgeschäft ihres Vaters. Sportlich orientierte sie sich zum Joggen und rannte halbe und ganze Marathons. Später griff Flury den Kampfsport wieder im Leben auf und eröffnete mit Freunden ein Thaiboxstudio. Nach der Arbeit trainiert sie dort, um fit zu bleiben, und unterrichtet andere. Ihren fünfjährigen Sohn nahm sie auch schon zum «Böxerlen» mit. Flury lacht und sagt:
Im Kampf gegen die damalige Nummer eins glaubte fast niemand an Flury
So boxte sie in Frankreich, Italien, Deutschland, Holland, Thailand und auch Griechenland, wo sie einen der wichtigsten Momente in ihrer Thaiboxkarriere erlebte:In Athen kämpfte ich gegen die damalige Nummer eins. Man sagte, sie sei die stärkste der Welt und niemand ausser Rohy und ich glaubten an einen Sieg.Umso glücklicher war das Thaiboxteam, als Flury nach Punkten klar siegte. «Ich bin Rohy auch heute noch dankbar, dass er alles auf sich genommen hat, damit ich an die Spitze komme», betont Flury. Weiter blieb eine Niederlage in Rorschach besonders hängen, wo sie und ihre Kontrahentin sich alles abverlangten. Das Publikum machte es erst zum unvergesslichen Moment, da es jubelnd und klatschend auf den Bänken stand.
Dieser Abend war unglaublich!
Er interessierte sich jedoch mehr für Parcours. Das stört mich aber nicht.