Im September hat ein Forscherteam die Quaggamuschel im Zürichsee entdeckt. Nun rechnet der Kanton St.Gallen mit einer weiteren Verbreitung, wie er in einer Mitteilung schreibt. Die Verbreitung erfolgt hauptsächlich durch den Menschen, insbesondere über den Bootsverkehr. «Deshalb erlässt der Kanton St.Gallen ein sofortiges Einwasserungsverbot für Schiffe in den Walensee, um diesen möglichst lange vor der Quaggamuschel freizuhalten», schreibt der Kanton in einem Communiqué. Ausgenommen von der Regelung sind Schiffe, die in den letzten drei Jahren nur im Walensee eingewassert waren.
In Anlehnung an die Innerschweizer Kantone führt der Kanton St.Gallen im Frühjahr 2025 zudem eine Melde- und Reinigungspflicht für Schiffe ein. Mit dieser dürfen Schiffe nur noch Seen wechseln, wenn sie nach Vorschrift gereinigt wurden. Die Massnahme soll laut dem Kanton dazu beitragen, die Seen vor der Einschleppung weiterer invasiver Arten zu bewahren und damit ökologische und wirtschaftliche Schäden zu begrenzen.
Quaggamuschel schadet dem gesamten Ökosystem
Im Bodensee kennt man die höchst invasive Quaggamuschel aus dem Einzugsgebiet des Schwarzen Meeres schon seit 2016. Sie verursacht enorme Schäden und Kosten für die gesamte Ökologie, aber auch für die Trinkwasserfassungen, da sie auch in grossen Tiefen auftritt.
Die Quaggamuschel erfordert dort einen erheblichen Aufwand, um die Seewasserleitungen zu reinigen und funktionsfähig zu halten. Zudem filtert die Muschel sehr effizient Nährstoffe aus dem Seewasser, die dann den einheimischen Lebewesen wie Fischen fehlen. Der Kanton St.Gallen rechnet daher auch mit einer starken Veränderung der Fischfauna. (sk)