Der «Motor Deutschland» stottere derzeit spürbar. Daniel Blatter, Geschäftsführer der Region Toggenburg, sagte am Neujahrsbrunch im «Nats» in Wattwil, dass sich dies auf die Toggenburger Industrie und KMUs auswirken dürfte. Doch zugleich seien die wirtschaftlichen Schwankungen im Toggenburg schon seit einigen Jahren immer weniger stark ausgefallen als in anderen Regionen.
Blatter geht deshalb davon aus, dass die Wirtschaftswachstumskurve im Toggenburg im neuen Jahr leicht, aber kontinuierlich aufwärts zeigen wird. «Insgesamt dürfte das Toggenburg, von ein paar konjunkturellen ‹Bremsspuren› abgesehen, auch in diesem Jahr wenig Grund zum Jammern haben», sagte Blatter den anwesenden Gemeinde- und Verbandsvertretern. Projekte und Themen, die den Verein Region Toggenburg auch 2025 beschäftigten, seien die Thursanierung in Wattwil, die generelle Sicherung der Ressource Trinkwasser sowie die Förderung des öffentlichen Verkehrs im Toggenburg.
Über Region Toggenburg
Die Regionsorganisation Toggenburg versteht sich als Sprachrohr von acht politischen Gemeinden und siebzehn Organisationen und Verbänden aus Wirtschaft, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Verkehr, Bildung und Gesellschaft. Der Verein versteht sich als «Drehscheibe der Region», begleitet Projekte und unterstützt die stetige Entwicklung in den Bereichen Wohnen, Leben und Arbeiten im Toggenburg. (art)
Anschliessend meldete sich auch Kilian Looser, Gemeindepräsident von Nesslau und Präsident der Region Toggenburg, zu Wort. Gemäss Looser sei aktuell die grösste Herausforderung für viele Gemeinden der Spagat, den sie bei der Bewältigung der Zuwanderung hinlegen müssten.
Der Bund gebe zwar vor, dass vor allem in den Zentren viel verdichtet und auf dem Land weniger gebaut werden sollte. Doch Looser sagte: «Tatsächlich erleben wir aber im Toggenburg seit Corona eine Landflucht.» So seien in Nesslau in den letzten Jahren viermal mehr Einwohnerinnen und Einwohner hinzugekommen als ursprünglich angenommen. Der Nesslauer Gemeindepräsident fügte an: «Und von dieser massiven Diskrepanz zwischen Bundesvorgabe und Alltagsrealität ist nicht nur meine Gemeinde betroffen.»