Die Theatergruppe Kapf (katholische Pfarrei) mit Sepp Gähwiler als Regisseur und Moderator sowie den Schauspielerinnen und Schauspielern Barbara Gähwiler, Marianne Afchain, Gaby Visser, Esther Rohrer, Roland Witschard, Stefan Gaug und Trpi Brzovic sorgte am Samstagabend für beste Unterhaltung. Ausgewählt hatten sie Sketches des süddeutschen «christlichen Kabarettisten» und Autors Manfred Dempf. Der Religionspädagoge nimmt in seinen Werken die religiöse Welt augenzwinkernd aufs Korn, gibt damit den Lachern Stoff zum Nachdenken.
Der Abend begann mit einer «Meditation» – und an was man währenddessen an alles nicht denken sollte. Es folgte ein «schwieriges» Ehevorbereitungsgespräch zwischen Fussball und Romantik. In einem weiteren Sketch machte eine Stimme aus dem «Off» die abschweifenden Gedanken der Gottesdienstbesucherin (mimisch grossartig von Barbara Gähwiler gespielt) hörbar. Was der Samichlaus, Hänsel und Gretel sowie Mona Lisa auf dem Arbeitslosenamt erleben – und was das mit CS-Präsident Rohner zu tun hat, ist einfach köstlich. Besonders lustig wird es, wenn «Kinder» die Geschichte vom heiligen Martin falsch verstehen.
Musik als vergnügliche Bereicherung des Abends
Im Gebetskreis schweifen die Betenden immer wieder in «alltägliche» Diskussionen ab. In zwei weiteren Sketchen ist Gott persönlich am Werk. Gottvater und Sohn diskutieren ohne den Heiligen Geist, was sie noch erschaffen könnten. Als später der Lektor in der Kirche seine Fürbitten vorträgt, nimmt ihn Gottes Stimme buchstäblich beim Wort. Zum Beispiel bei der Fürbitte: Gib, dass wir unseren Besitz mit den Armen teilen. So will es der Lektor dann doch nicht gemeint haben …
Zwischendurch spielte die Jazzband des Bandleaders Beni Dürr (Sax, Klarinette und Gesang) mit Martin Schmid am Piano, Martin Hämmerle am Schlagzeug und Ruedi Graf am Bass mehrere Sets. Dabei bewiesen sie nicht nur ihr musikalisches Können, sondern zeigten auch, wie breit gefächert ihr Repertoire an hörgefälligem Jazz ist – und reicherten es mit Melodien aus anderen Genres an: vom französischen Chanson bis zu Mani Matters «Hemmige» oder der «Steiner Kilbi» aus der Schweizer Volksmusik. Das lockte sogar Tanzpaare auf die Bühne. Dass Musik vergnüglich ist, weiss man. Dass es auch religiöse Themen sein können, zeigte dieser Abend.