Wenn Wildtiere in die Fotofalle tappen: Luchs, Wolf, Hase und Co. vor der Wildtierkamera | W&O

25.01.2023

Wenn Wildtiere in die Fotofalle tappen: Luchs, Wolf, Hase und Co. vor der Wildtierkamera

Fotofallen dienen Wildhütern als wichtiges Hilfsmittel und liefern spannende Informationen, was in der Nacht vor sich geht.

Von Corinne Hanselman
aktualisiert am 28.02.2023
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Für uns Wildhüter sind Fotofallen sehr hilfreich, wenn wir wissen wollen, welche Tiere sich in einem gewissen Gebiet bewegen.
Das sagt der für die Region Werdenberg zuständige kantonale Wildhüter Sepp Koller. Als «Wächter in der Natur» liefern die Fotofallen viele Informationen, was im jeweiligen Gebiet insbesondere nachts vor sich geht. «Dank Fotofallen muss man nicht selber vor Ort sein und stört so auch die Tiere nicht», nennt der Wildhüter einen bedeutenden Vorteil.
 Dieser Rotfuchs trägt vermutlich den Kopf eines Lamms mit sich und läuft vom Siedlungsgebiet zum Wald.
Dieser Rotfuchs trägt vermutlich den Kopf eines Lamms mit sich und läuft vom Siedlungsgebiet zum Wald.

Bei Nutztierrissen oder für Luchsmonitoring

Einerseits kommen solche Wildkameras beispielsweise bei Nutztierrissen zum Einsatz, wo diese nachträglich beim Kadaver aufgestellt werden. Andererseits werden Fotofallen eingesetzt, wenn ein Monitoring einer bestimmten Tierart ansteht. Im Winter 2021/2022 wurde unter der Leitung der Stiftung Kora (Raubtierökologie und Wildtiermanagement) ein Luchsmonitoring in der Nordostschweiz durchgeführt. Das geschieht alle paar Jahre. Sepp Koller erklärt:
Die Kameras wurden an vorgegebenen Standorten aufgestellt, an denen Kora Luchse erwartete, weil sie während der Paarungszeit auch weitere Wanderungen machen.
 Hierbei handelt es sich um denselben Luchs wie auf dem Bild oben, durch das Fleckenmuster ist er eindeutig identifizierbar. Jedoch ist dieses Foto drei Wochen früher und an einem anderen Ort entstanden.
Hierbei handelt es sich um denselben Luchs wie auf dem Bild oben, durch das Fleckenmuster ist er eindeutig identifizierbar. Jedoch ist dieses Foto drei Wochen früher und an einem anderen Ort entstanden.

Nicht nur Luchse sind in die Falle getappt

Hierbei kamen Weisslichtblitzfallen zum Einsatz. Dadurch entstehen Farbbilder, auf denen die Luchse mit ihrem individuellen Fleckenmuster eindeutig identifiziert werden können. Gemäss Sepp Koller reagieren Luchse im Gegensatz zu anderen Wildtieren nicht auf den hellen Blitz. Ansonsten werden nämlich eher Infrarotkameras eingesetzt, die Schwarz-Weiss-Bilder liefern. Neuere Systeme übermitteln die entstandenen Bilder direkt auf das Mobiltelefon des Wildhüters. Während dem Luchsmonitoring sind – sozusagen als Beifang – auch andere Tiere in diese Fotofallen getappt. Die Bilder auf dieser Seite stammen alle aus diesem Projekt.
 Auch ein Feldhase hoppelte an der Kamera vorbei.
Auch ein Feldhase hoppelte an der Kamera vorbei.
 Dieser Dachs tappte ebenfalls in die Fotofalle.
Dieser Dachs tappte ebenfalls in die Fotofalle.
 Auch Wölfe streifen durch das Aufsichtsgebiet des Wildhüters Sepp Koller, das von Rebstein bis Wartau reicht.
Auch Wölfe streifen durch das Aufsichtsgebiet des Wildhüters Sepp Koller, das von Rebstein bis Wartau reicht.
 Aussergewöhnlich: Ein Hirsch, der erst eine der zwei Geweihstangen abgeworfen hat.
Aussergewöhnlich: Ein Hirsch, der erst eine der zwei Geweihstangen abgeworfen hat.
 Ein Rehbock.
Ein Rehbock.