Das erste Turnier des Jahres dient immer zur Standortbestimmung. Beim Weltcup in Montpellier nahm Liechtensteins Artistic-Swimming-Duett, das aus drei Schwimmerinnen des SC Flös Buchs besteht, teil.
In diesem Jahr war der erste Weltcup von noch grösserer Bedeutung als sonst. Denn erstmals kam ein neues Punktesystem zur Anwendung.
Dessen Intention lässt sich wie folgt festhalten: Eine wissenschaftlicheres und mathematischeres Vorgehen in Form von einer begrenzten Anzahl an Elementen und klar definierten Schwierigkeitsgraden soll für objektivere Resultate sorgen.
Artistische Kreativität geht verloren
«Es ist für alle neu und gewöhnungsbedürftig, deshalb konnten wir uns vorab keine Ziele setzen», erklärt Nadina Klauser.
Aus gesundheitlichen Gründen reiste sie dieses Mal nicht als Athletin, sondern «nur» als Teammanagerin mit nach Frankreich. Sie ist von den Änderungen noch nicht überzeugt:
Vielleicht wird die Bewertung dadurch fairer, aber es geht auch ein bisschen die artistische Kreativität verloren. Alle müssen jetzt halt dasselbe machen und die Rangliste sieht komplett anders als davor aus.
Formfehler sorgt für Punkteabzug
Bei den Wettkämpfen am Wochenende vertraten Leila Marxer aus Mauren sowie Noemi Büchel aus Schellenberg das Liechtensteiner Duett. In der technischen Disziplin belegten sie am Freitag den 20. Rang von 25 Duetten und am Samstag in der freien Disziplin den 15. Rang von 23 Duetten.
«Mit der Leistung sind wir sehr zufrieden. Etwas ärgerlich ist, dass wir wegen falscher Deklarationen auf der Coach Card einige Abzüge erhalten haben. Dadurch sind wir ungefähr fünf Positionen nach hinten gerückt», berichtet Nadina Klauser weiter.
Bei der angesprochenen Coach Card, die vor dem Wettkampf eingereicht werden muss, handelt es sich ebenfalls um ein neues Element der Regeländerung, mit dem sich die Schwimmerin und die italienische Trainerin Chiara Carmignato erst noch zurechtfinden müssen
Die 18-jährige Balznerin sieht in dem Fehler durchaus was Positives:
Durch den Fehler, den wir gemacht haben, wissen wir jetzt, worauf wir bei den nächsten Wettkämpfen achten müssen.
Reise führt nach Polen, Japan und Portugal
Die Höhepunkte dieses Jahres für Liechtensteins Synchronschwimmerinnen werden die Europameisterschaft in Oswiecim (Polen, 21. bis 25. Juni), die Weltmeisterschaft in Fukuoka (Japan, 14. bis 30 Juli) und die Junioren-EM in Funchal (Portugal, 2. bis 6. August) sein.
Der Auftritt in Montpellier war der Startschuss zur Qualifikation für Paris. Nach ihren Vorbildern Lara Mechnig und Marluce Schierscher (2021 in Tokio) möchten Büchel, Klauser und Marer das zweite Liechtensteiner Artistic-Swimming-Duett sein, das an den Olympischen Sommerspielen teilnimmt.