Am vergangenen Wochenende fiel in Bern die Entscheidung, wer in der höchsten Juniorenliga von Swiss Curling an der Schweizer Meisterschaft in Thun teilnehmen kann.
Nach den ersten drei Partien lag das Team Brauchli von Wildhaus-Zug mit drei Siegen in Front. Im selben Stil ging es am Samstag weiter. Am Vormittag entschied Wildhaus-Zug die Partie gegen Aarau-Zug klar mit 9:1 für sich.
Am Nachmittag folgte das Spiel gegen den Aufsteiger Aarau I. Das jüngere Team kämpfte ambitioniert gegen den Leader und konnte am Anfang sehr gut mithalten. Mit Fortdauer des Spiels setzte sich aber die Klasse des Favoriten mehr und mehr durch. Am Ende resultierten ein 7:3-Sieg für das Team Brauchli und die vorzeitige Qualifikation für das Final der Schweizer Meisterschaft.
Aus Sicht von Wildhaus-Zug ein wichtiger erster Schritt. Zumal die Spiele am Sonntag überhaupt nicht nach Wunsch verliefen und zudem mit der Ersatzformation gespielt werden musste. Der sichere Leadspieler Felix Lüthold bekundete Probleme mit der Hüfte und wurde durch Jonas Feierabend ersetzt.
Drei gestohlene Steine
Im Morgenspiel zeigte mit Interlaken-Bern ein weiterer Aufsteiger sein Potenzial und nutzte die Situation des Gegners. Obwohl das Team Wildhaus-Zug nach zwei Ends mit 3:1 in Führung lag, folgte ein sehr schlechtes drittes End mit einem sehr schlechten Spielaufbau und Fehlsteinen.
Das nutzte Interlaken-Bern und positionierte sich mit vielen Steinen im Haus – und das noch mit dem Vorteil des letzten Steines. Skip Brauchli gelang es aber, mit seinem letzten Stein die Berner Oberländer unter Druck zu setzen. Sein Stein kam hinter der Guard im Haus zum Stehen und lag erst noch shot. Doch der Skip vom Gegner spielte einen sauberen Take-out und spitzelte den Shot-Stein heraus. So durfte sich Interlaken-Bern vier Punkte gutschreiben lassen.
Doch die Reaktion folgte prompt. Mit einem Zweier-Haus glich Wildhaus-Zug im vierten End zum 5:5 aus.
Die Entscheidung in dieser engen Partie fiel im sechsten End. Der Gegner vermochte gleich drei Steine zu stehlen, das Team Brauchli lag matchentscheidend mit 5:9 in Rückstand. Wildhaus-Zug vermochte in der Folge nur noch auf 6:9 verkürzen.
Eine verpasste Chance
Am Nachmittag beim Duell gegen Lausanne Olympique wurde es nochmals enger. Lausanne startete sehr gut in die Partie und konnte mit einem Blank (ein leeres Haus, kein Team holt einen Punkt) den Vorteil des letzten Steines in die geraden Spiele mitnehmen. Was heisst: Im achten und somit letzten End hatten die Waadtländer diesen Vorteil auf ihrer Seite.
Doch bis es so weit war, lieferten sich die Teams einen attraktiven Schlagabtausch und konnten sich abwechslungsweise je zwei Punkte gutschreiben lassen. Wildhaus-Zug glich im dritten End das zwischenzeitliche 0:2 zum 2:2 aus, im fünften End machte man aus einem 2:4 ein 4:4.
Im sechsten End punktete Lausanne erstmals nur mit einem Stein, für Wildhaus-Zug standen somit die Chancen gut, erstmals in dieser Partie die Führung zu übernehmen.
Doch beim letzten Stein, der dies hätte ermöglichen können, traf der Take-out den gegnerischen Stein etwas zu weit aussen, worauf dieser nicht aus dem Haus befördert wurde, da er an einem Wildhauser Stein hängen blieb. Statt mehrere Punkte zu schreiben, blieb es bei einem.
Mit 5:5 ging es ins Zusatzend, mit besagtem Vorteil des letzten Steines für Lausanne. Diese Chance liessen sich die Westschweizer nicht entgehen – eine ärgerliche 5:6-Niederlage für Wildhaus-Zug.
Grosse Spannung im Kampf um die Medaillen
Dies führte zu einem Zusammenschluss in der Rangliste. Aufgrund der gewonnenen Direktbegegnungen verbleibt das Team Brauchli vor den punktgleichen Equipen Basel und Baden Regio zwar auf Platz eins.
Doch aus Sicht von Wildhaus-Zug beginnt das Final der Schweizer Meisterschaft (15. bis 17. März sowie 22. bis 24. März in Thun) quasi wieder bei Null. Und da Interlaken-Bern sowie Lausanne nur zwei Punkte Rückstand auf das Leader-Trio aufweisen, ist für grosse Spannung im Kampf um die Medaillen gesorgt.