Zu Stosszeiten sind die Busse durchgehend überfüllt und haben regelmässig Verspätung aufgrund des Verkehrs. Diese Verspätung würde sich auf den Schienen verabschieden. Ausserdem ist die Zeitersparnis riesig. Vor allem in Richtung Rheintal spart man mit dem neuen Bahnhalt kurzerhand 40 Minuten pro Tag, was für Familie und Freizeit von grossem Wert ist.
Ein zusätzlicher Vorteil ist der Komfort. Im Bus zu arbeiten ist schwierig, während es im Zug üblich ist. Somit kann die Zeit effizienter genutzt werden! Doch auch wer Freizeitangebote in näherer Umgebung autofrei nutzen möchte, ist mit dem Rad meist schneller als mit dem ÖV. Bei Unternehmungen in Richtung Mels/Walenstadt muss man lange in Sargans warten. Mit dem S4-Ringzug hingegen wären diese und viele weitere Ortschaften ohne Umsteigen erreichbar.
«Warum wird nicht einfach das dorfseitige Gleis bedient?» Dies war das am häufigsten diskutierte Argument während der Infoveranstaltung. Diese Vorgabe kommt von den SBB und ist zu akzeptieren. In der Schweiz gilt ein Taktfahrplan mit hoher Genauigkeit. Wenn ein Zug vor Trübbach noch das Gleis wechselt, um die andere Seite zu bedienen, verliert der Zug einige Sekunden. Wenn sich dies kumuliert, gibt es bei der Streckenplanung ein Problem. Um den Taktfahrplan jedoch einhalten zu können, muss die SBB die Entscheidungsfreiheit behalten, welche Seite sie bedient, und kann dies unmöglich den Gemeinden überlassen.
«Eine erneute Abstimmung ist unmoralisch und undemokratisch.» Die Abstimmung ist vertretbar, da sich die zwei entscheidenden Punkte für das vorherige Nein verändert haben. Somit ist es nicht die gleiche Abstimmung. Die ehemals 1,1 Mio. Franken Gemeindebeitrag konnte auf einen Drittel reduziert werden und der alte Bahnhof ist bei dieser Abstimmung auch wählbar.
«Der neue Standort ist unattraktiv.» Oft wird behauptet, der neue Standort sei zu weit vom Dorfkern entfernt. Allerdings dauert es nur knapp fünf Minuten, wenn man den Bahnweg entlang zum neuen Standort geht. Dies sollte für die Trübbächler keinen grossen Unterschied machen.
Oft, wie beispielsweise im Leserbrief von Jakob Gabathuler, wird behauptet, dass dieser Bahnhalt den restlichen Dörfern keinen Nutzen bringt. Dies ist jedoch eine klare Falschaussage, denn wer beispielsweise von Oberschan den ÖV nutzt, muss so oder so in die unteren Dörfer fahren, um umzusteigen. Dies würde sich auch mit einem Bahnhalt in Trübbach nicht ändern, jedoch können die Oberschaner Einwohner so gleichermassen von dem neuen Bahnhalt profitieren wie alle restlichen Dörfer auch. Auch wird oft der Vorteil des Bahnhofsgebäudes mit Kiosk am alten Standort erwähnt. Wenn man aber das Ganze genauer betrachtet, ist man in Zukunft mit Fährhütte nur noch eine Treppe von der Tankstelle mit kleinem Café, Toiletten und grosser Produktauswahl entfernt.
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