In den acht Jahren zwischen 2011 und 2019 ist in der Region Werdenberg die Zahl der Beschäftigten im tertiären Sektor (Dienstleistungen) um 9,6 Prozent auf 8549 Personen angewachsen (rechnerische Vollzeitstellen). Somit boten Banken, Versicherungen, Betriebe des Gastgewerbes, Bildungseinrichtungen, die öffentliche Verwaltung usw. 50,5 Prozent aller Beschäftigen im Werdenberg einen Arbeitsplatz.
Die Zahlen über die Betriebe und Beschäftigten im Jahr 2019 hat die Fachstelle für Statistik des Kantons St. Gallen kürzlich veröffentlicht.
Land- und Forstwirtschaft: noch 4,5 Prozent der Beschäftigten
Diese Zahlen zeigten nicht nur den stetigen Anstieg der Zahl der Arbeitsplätze im tertiären Sektor, sondern auch, wie der primäre Sektor stetig verliert und der sekundäre Sektor eher stagniert. Im Werdenberg hat sich die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und Fischerei (primärer Sektor) im Zeitraum 2011–2019 um 4,5 Prozent reduziert, von 757 auf 723 Personen. Sie machen noch 4,3 Prozent aller Beschäftigten im Werdenberg aus.
Im zweiten Sektor (Gewerbe und Industrie) stieg die Zahl der Beschäftigten im gleichen Zeitraum von 7536 leicht an auf 7643 (+1,4 Prozent). Somit arbeiteten Ende 2019 45,2 Prozent aller Leute im Werdenberg im sekundären Wirtschaftssektor.
Bevölkerungswachstum von 9,2 Prozent von 2011-2019
Die Werdenberger Gemeinden wiesen 2011 36062 Einwohnerinnen und Einwohner aus. Acht Jahre später waren es 39364, was einem Anstieg von 9,2 Prozent entspricht.
Die Zahl der Betriebe in einem bestimmten Gebiet sei ein Hinweis auf dessen wirtschaftliche Aktivität, schreibt die Fachstelle für Statistik des Kantons St. Gallen zu den jüngst publizieren Zahlen der Betriebe und Beschäftigten per Ende 2019. Zur wirtschaftlichen Aktivität heisst es weiter, dass auch wenige Betriebe eine hohe wirtschaftliche Aktivität verkörpern könnten, nämlich dann, wenn die Betriebe gross sind.
Wirtschaftliche Aktivität hat zugenommen
Vergegenwärtigt man sich die Entwicklung dieser Zahlen seit 2011 im Wahlkreis Werdenberg, dann hat die wirtschaftliche Aktivität zugenommen. In acht Jahren ist die Zahl der Betriebe um 5,3 Prozent gestiegen, von 2615 auf 2754. Fast gleich stark gewachsen, nämlich um 5,2 Prozent, ist im gleichen Zeitraum die Zahl der Beschäftigten diesen Betrieben, von 19780 auf 20906.
In Grabs sank die Zahl der Betriebe
Einzig in der Gemeinde Grabs hat sich zwischen 2011 und 2019 die Zahl der Betrieb um 1,6 Prozent verringert, von 442 auf 435. Den grössten Anstieg verzeichnete die Gemeinde Wartau mit einem Plus von 8,7 Prozent (von 334 auf 363 Betriebe). Die Zahl der Beschäftigten ist in allen sechs Werdenberger Gemeinden zwischen 2011 und 2019 angestiegen, zwischen +2 Prozent (Grabs) und +12,3 Prozent (Sennwald).
Die Wirtschaftsstruktur des Wahlkreises Werdenberg ist, wie in allen übrigen Regionen des Kantons, geprägt von KMU, das sind klein und mittelgrosse Unternehmen mit weniger als 250 rechnerischen Vollzeitstellen. In Sennwald ist der Anteil der Arbeitsplätze in KMU mit 57,8 Prozent am geringsten, in der Gemeinde Gams mit 96,5 Prozent am höchsten. Im Werdenberg arbeitet 69,1 Prozent aller Beschäftigten in KMU, im Toggenburg sind es 85 Prozent.
In Wartau und Buchs wuchs der primäre Sektor
Im primären Wirtschaftssektor (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei) waren im Wahlkreis Werdenberg im Jahr 2019 723 Beschäftigte (Vollzeitäquivalente) tätig, das sind 4,5 Prozent wengier als 2011. Der Anteil der Beschäftigten im primären Sektor am Total aller Beschäftigten belief sich 2019 noch auf 4,3 Prozent. In den Gemeinden Sennwald, Gams, Grabs und Sevelen hat die Zahl der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft zwischen 2011 und 2019 abgenommen, am stärksten in der Gemeinde Gams mit einem Minus von 16,8 Prozent. Einen Zuwachs der Beschäftigten im primären Sektor verzeichneten im gleichen Zeitraum die Stadt Buchs (von 74 auf 82 oder +10,8 Prozent) und die Gemeinde Wartau (von 121 auf 167 oder +38 Prozent).
Der sekundäre Sektor hat im Wartau an Bedeutung verloren
45,2 Prozent aller Beschäftigten im Wahlkreis Werdenberg arbeiteten 2019 im sekundären Wirtschaftssektor (Industrie und Gewerbe). Dieser Sektor beschäftigte 2011 7536 Personen, 2019 waren es 7643. Das entspricht einem kleine Plus von 1,4 Prozent. Am stärksten ist er in Sennwald gewachsen, um 16,8 Prozent (von 2067 auf 2414 Beschäftigte). Auch in den Gemeinden Gams (+4,2 Prozent) und Sevelen (+4 Prozent) stieg die Bedeutung von Industrie und Gewerbe bezogen auf die Beschäftigtenzahl (Vollzeitäquivalente). In der Gemeinde Wartau gab es 2011 1011 Beschäftige im sekundären Sektor. Dieser Wert sank auf 630 (2015) und lag 2019 bei 817. Das entspricht einem Minus von 19,2 Prozent gegenüber 2011. Das Minus in Buchs beträgt 6,3 Prozent.
Tertiärer Sektor: stärkster Anstieg in Sevelen und Wartau
Am meisten Beschäftigte (rechnerische Vollzeitstellen) gab es 2019 im tertiären Sektor, als im Dienstleistungsbereich, zu dem z. B. auch die Verwaltung und die Bildung zählen. Die Zahl der Beschäftigten im dritten Sektor ist seit 2011 um 9,6 Prozent gestiegen, von 7798 auf 8549. Der Dienstleistungsbereich ist in allen Werdenberger Gemeinden Zeitraums grösser geworden. Am geringsten zugelegt hat er in der Gemeinde Grabs mit einem Wachstum von 4,2 Prozent. In Sevelen stieg die Zahl der Beschäftigten im tertiären Sektor von 505 (2011) auf 615 (2019), das ergibt ein Plus von 21,8 Prozent. Ähnlich sieht es in Wartau aus. Die Gemeinde verzeichnete einen Anstieg von 597 (2011) auf 726 (2019), also +21,6 Prozent.
Wildhaus-Alt St. Johann: Sekundärer Sektor wuchs
In der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann gab es 2019 316 Betriebe, das sind sechs mehr als 2011. Auch die Zahl der Beschäftigten in diesen Betrieben hat sich im gleichen Zeitraum kaum verändert. Das Statistikportal des Kantons St. Gallen wies für 2011 1480 Beschäftigte aus, 2019 waren es 1479. Im primären Sektor waren 2019 158 Menschen (Vollzeitäquivalente) tätig, 9,2 Prozent weniger als 2011. Auch der tertiäre Sektor hat mit 670 Beschäftigten etwas eingebüsst, nämlich 2,2 Prozent. Hingegen gab es im sekundären Wirtschaftssektor mit 226 Beschäftigten ein Plus von 14,7 Prozent gegenüber 2011.