Zur Eröffnung der Tagung begrüsste Präsident Peter Senti die Gastredner sowie die anwesenden ehemaligen Train- und Artilleriesoldaten. Reno Heeb spielte auf dem Schwyzerörgeli die Nationalhymne. Die Anwesenden standen auf und sangen andächtig mit.
Letztes Jahr wurde die Vereinigung ehemaliger Artillerie- und Trainsoldaten aus der Region Werdenberg und Sarganserland 100 Jahre alt. Dieses Jubiläum wurde im 101. Vereinsjahr nachgeholt. Zu Beginn der Versammlung zeigte Peter Senti, wie sich der Pferdebestand in der Armee entwickelt hat. 1850 hatte die Armee rund 20’000 Pferde, 1924 gab es mit 66’000 Pferden den grössten Bestand. Heute sind es rund 300 Pferde und Mulis.
Entstanden aus der Not des Weltkriegs
Ausschlaggebend für die Gründung der Vereinigung war der zu Ende gegangene Weltkrieg. Zu jener Zeit kursierte auch die Spanische Grippe. Wehrmänner beschlossen, Kameraden, die während des Krieges in Not geraten waren, beizustehen. Nebst einem gemütlichen Beisammensein, einem Mittagessen und den üblichen Geschäften sind bis heute Informationen und Vorträge an den Versammlungen Tradition.
Die Traktanden der Jubiläums-Versammlung waren schnell abgehandelt. Die Jahresrechnung schloss mit einem Minus von rund 2400 Franken ab. «Wir haben im 2020 keine Mitgliederbeiträge eingefordert», sagte der Präsident. Ausgaben entstanden trotzdem. Sieben ehemalige Soldaten wurden von der Versammlung einstimmig in den Verein aufgenommen. Andreas Göldi, Mitglied der Geschäftsprüfungskommission, ist verstorben. Gewählt wurde Hanspeter Eberle aus Goldach.
Der letzte Kilometer gehört den Pferden
Rolf Züllig stellte den Anwesenden die Gemeinde vor. Er erinnerte daran, dass die Gemeinde 2011 nach einer grossen Überschwemmung Hilfe von Trainsoldaten erhalten hat. Fredy Fässler wies darauf hin, dass bereits vor 100 Jahren die Welt eine Pandemie hatte, die Spanische Grippe. 50 Millionen Menschen starben damals. «In der aktuellen Pandemie ist die Impfung ein Glücksfall», betonte Fredy Fässler.
An jeder Tagung sind Vorträge Tradition. Antonio Spadafora, Oberst im Generalstab und bis letztes Jahr Kommandant des Kompetenzzentrums Veterinärdienst und Armeetiere, berichtete über die Aufgaben und Ausbildungen in der heutigen Zeit. Aktuell hat die Abteilung rund 700 Angehörige, davon 25 Prozent Frauen, ungefähr 300 Pferde und etwa 100 Hunde. Für Antonio Spadafora ist klar, dass die Pferde für den letzten Kilometer sehr wichtig sind.
Eines ist sicher, dort wo nichts mehr geht, geht das Pferd.
Festschrift als Geschenk für die Teilnehmer
Brigadier Beat Eberle übermittelte Grussworte von Thomas Süssli, dem Chef der Schweizer Armee. Der Präsident des Kantonalen Schützenverbandes, alt Nationalrat Jakob Büchler, überbrachte den ehemaligen Train- und Artilleriesoldaten die Gratulation des Schützenverbandes.
Zum Abschluss der Tagung erhielten alle Kameraden eine Festschrift zum 100-Jahr-Jubiläum. Diese wurde mit Geschichten und Berichten von Ehemaligen mit Bildern und Texten verfasst.