Wolf tötet Rind im Calfeisental – es ist der erste Grossvieh-Riss im Kanton St.Gallen | W&O

08.08.2022

Wolf tötet Rind im Calfeisental – es ist der erste Grossvieh-Riss im Kanton St.Gallen

Zum ersten Mal hat ein Wolf im Kanton St.Gallen ein Rind getötet. Der Riss ereignete sich auf der Alp Brändlisberg im Calfeisental. Abschiessen darf man den Wolf deswegen nicht.

Von PD/WO
aktualisiert am 28.02.2023
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In der Nacht vom 4. auf den 5. August wurde in der Gemeinde Pfäfers auf dem Brändlisberg im Calfeisental oberhalb St.Martin ein einjähriges Rind aus einer Jungviehherde von einem oder mehreren Wölfen gerissen. Darüber informiert der Kanton St.Gallen in einer Medienmitteilung am Montagmorgen. Am Freitagmorgen hätten rund 30 Gänsegeier den Kadaver genutzt. Der herbeigerufene Wildhüter habe anhand der Bissspuren den Wolfsriss bestätigt und habe zudem frischen Wolfskot und Haare für die genetische Untersuchung sicherstellen können. Anhand der Genetik soll nun das Tier und seine Herkunft eruiert werden. Bereits im Vorjahr wurde am 5. August 2021 eine Kuh von Wölfen im St.Galler Murgtal angegriffen. Diese Kuh hatte jedoch überlebt.

Kein Abschuss möglich

Dieses Jahr bestätigte die kantonale Wildhut 16 Schafe und 15 Ziegen, die von Wölfen gerissen wurden – allesamt auf ungeschützten Herden. Die Risse erfolgten im Obertoggenburg, im Linthgebiet, im Werdenberg und im südlichen Sarganserland. Es sei das erste Mal, dass im Kanton St.Gallen Wölfe ein Stück Grossvieh töten, schreibt der Kanton. Die rechtlichen Voraussetzungen für einen Abschuss seien deswegen nicht erfüllt. Dazu müssten entweder mindestens zehn Schafe oder Ziegen innerhalb von vier Monaten aus einer geschützten Herde oder mindestens zwei Stück Grossvieh durch einen einzelnen Wolf gerissen werden. Abschüsse in Jagdbanngebieten seien zudem nicht zulässig.