Sie sind klein, flink, und man bekommt sie nur selten zu Gesicht. Die einheimischen Wieselarten Hermelin (Mustela erminea) und Mauswiesel (Mustela nivalis) gehören zu den kleinsten Raubtieren der Welt. Die Wiesel sind effiziente Mäusefänger. Leider steht es um die kleinen Jäger jedoch nicht gut, schreibt die Umweltschutzorganisation WWF in einer Medienmitteilung . Die Bestände beider Arten seien rückläufig, und teilweise seien sie bereits ganz verschwunden.
Was es braucht, sind Strukturen
Die Wiesel finden immer seltener, was sie zum Leben brauchen: eine strukturreiche Landschaft. Sie benötigen reichlich Verstecke als Schutz, Deckung und ungestörte Orte zur Erholung sowie Jungenaufzucht, aber auch eine besonders gut vernetzte Landschaft.
Damit Wiesel an einem Ort leben können, braucht es Strukturen wie Hecken, Ast- und Steinhaufen, Buntbrachen und Natursteinmauern. Strassen, kahle und ausgeräumte Landschaften und Siedlungen bilden Barrieren, die das Wiedereinwandern von Wieseln verhindern. Hier setzt das WWF-Projekt «Strukturreiche Land(wirt)schaft für Wiesel und Co.» an: Es sollen Ast- und Steinhaufen, Biodiversitätshecken, Natursteinmauern und Buntbrachen entstehen, damit die Ostschweizer Landschaft wieder wieselfreundlich und ökologisch vernetzt ist.
Sichtungen von Wieseln melden
Um mehr über die Wieselpopulationen der Ostschweiz zu erfahren und die Fördermassnahmen zu planen, werden Wieselbeobachtungen gesucht und gesammelt. Dafür braucht es die Mithilfe von möglichst vielen Personen.
Die Umweltschutzorganisation WWF bittet in ihrer Medienmitteilung darum, Sichtungen, egal ob Mauswiesel oder Hermelin, auf der Plattform wildenachbarn.ch zu melden.
Auch ältere Sichtungen können online erfasst werden und sind ebenso wertvoll wie aktuelle. Selbst wenn nicht klar ist, ob das Tier ein Mauswiesel oder Hermelin war, sollte die Beobachtung gemeldet werden – in diesem Fall die Gattung «Wiesel», also Mustela, angeben. (pd)
Es profitieren auch andere Lebewesen
Daneben profitieren gleichzeitig unzählige weitere Lebewesen von einer strukturreichen Landschaft wie zum Beispiel Igel, Zauneidechsen, Ringelnattern, Wildbienen, Goldammer und so weiter. Auch die Menschen profitieren, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Mit einer Wieselfamilie auf dem Landwirtschaftsbetrieb, in Hofnähe oder im Garten sei eine nachhaltige und kostenlose Mausbekämpfung gewährleistet.
Orte für Fördermassnahmen und fleissige Hände gesucht
Damit möglichst viele wieselfreundliche Strukturen entstehen können, werden Orte in den vier Ostschweizer Kantonen gesucht, wo Ast- und Steinhaufen erstellt, Hecken gepflanzt und Trockensteinmauern gebaut werden können. Geeignet sind Flächen im Kulturland, am Siedlungsrand, aber auch Waldränder und Lichtungen. Die Fördermassnahmen für Wiesel werden vom WWF-Regiobüro AI/AR-SG-TG geplant und mit Hilfe engagierter Freiwilliger umgesetzt, schreibt die Umweltschutzorganisation.
Wer zwar kein Land zur Verfügung stellen kann, aber trotzdem mithelfen will, kann an den Freiwilligeneinsätzen mitanpacken. Alle aktuellen Wiesel-Einsätze und weitere Infos zum Projekt finden sich auf www.wwfost.ch/wiesel. Interessierte können sich unverbindlich bei Mila Yong, mila.yong@wwf.ch, Telefon 071 221 72 30, melden.