Zehn Tage ist es her seit dem Stallbrand am Bahnweg in Salez. Mitten in der Nacht brach das Feuer aus. Rund 70 Angehörige verschiedener Feuerwehren bekämpften den Brand. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Stallgebäude, Vorräte und Maschinen wurden aber ein Raub der Flammen.
Noch immer hängt der Brandgeruch in der Luft. Vom Stall stehen fast nur noch Grundmauern und Stahlkonstruktion.
So viele Dinge zu entsorgen, die man wieder einmal hätte brauchen können, fühle sich nicht gut an.
Der 65-jährige Landwirt, der selber nicht beim Hof wohnt, erzählt:
Der Zeitpunkt des Brandes vor dem Winter ist besonders ungünstig. Das nasskalte regnerische Wetter weicht die Böden zusätzlich auf. «Der Dreck ist unerträglich. Selbst für mich als Bauer, die ja gewohnt sind an etwas Dreck.»
Reich werde man mit dieser Rasse zwar nicht, aber dafür seien sie unkompliziert, so Heiner Göldi. Er lebt unter anderem vom Verkauf des Fleisches und der Nachzucht.
Rund 50 Tonnen Abfall entsorgt
«In den vergangenen zehn Tagen haben wir rund 50 Tonnen Abfall fortgeführt», sagt Landwirt Heiner Göldi gegenüber dem W&O, während ein befreundeter Maschinist in der Brandruine mit dem Bagger weitere verbrannte Überreste auf einen Anhänger lädt.Mitten in der Nacht aus dem Tiefschlaf zu erwachen und jemanden vor dem Haus schreien hören ‹Der Hof brennt!› ist so ziemlich das Schlimmste, was einem im Leben passieren kann.«Es ist brutal, wenn das Schicksal sagt: Ab jetzt ist nichts mehr so, wie es war.»
Ohne Maschinen ist Stallalltag mühsam
Der Landwirt besitzt rund 70 schottische Hochlandrinder. Sie leben derzeit im hinteren Bereich des Hofs, wo noch Liegehallen zur Verfügung stehen, die den Brand überstanden haben. Heiner Göldi sagt:Die Situation ist nicht so optimal.Verbrannt ist nämlich auch der Hoflader. Ein Fahrzeug, das auf dem Landwirtschaftsbetrieb tagtäglich im Einsatz steht, etwa beim Misten und Füttern der Tiere.
Ohne den Hoflader stehe ich überall an. Ich kann nicht saubermachen, kann kaum Futter nachnehmen. Es ist alles total mühsam.In diesen Tagen sollte Heiner Göldi aber voraussichtlich einen neuen Hoflader erhalten.
Verbleibende Dächer sind für Tiere bestimmt
Verbrannt ist auch der Vorrat an Futter und Einstreu. Etwa 40 Tonnen Heu und rund 140 Rundballen Stroh.Das muss ich nun wieder einkaufen, was halt mit Arbeit verbunden ist.Er kann nur kleine Mengen kaufen, die er derzeit in einem Anhänger im Trockenen lagert. «Ich habe ja keine Dächer mehr. Die verbleibenden Dächer sind als Liegehallen für die Tiere bestimmt.»
Ich erwache manchmal morgens um 3 Uhr und überlege, wie bringe ich nur morgen diesen Dreck weg.
Wie es weitergeht, weiss der Landwirt noch nicht
Dennoch richtet der Landwirt den Blick in die Zukunft. Er hofft, dass er mit seinen Hochlandrindern Anfang Mai wieder ins Misox im Kanton Graubünden kann. Dort hat er Weideland und Alpfläche zur Verfügung. Ob und wie es am Standort in Salez weitergeht, weiss der 65-Jährige noch nicht. Er sieht seine Zukunft eher im Misox.Wer ökologische Leistungen mit den Tieren erbringt, ist dort sehr willkommen.Im nun abgebrannten Stall hatte der Landwirt vor wenigen Monaten umgebaut und Aufstallungen erstellt, die extra geeignet sind für die Hochlandrinder mit ihren langen Hörnern.