Zeitungsarchive durchforstet: Christoph Rohner hat die Geschichte der Rheintaler Presse aufgearbeitet | W&O

22.11.2021

Zeitungsarchive durchforstet: Christoph Rohner hat die Geschichte der Rheintaler Presse aufgearbeitet

«Offen und frei wird seine Stimme sein», so lautet der Titel des Buchs zum 175-Jahr-Jubiläum der Zeitung «Der Rheintaler», mit welcher der W&O eng verbunden ist. Die Buchtaufe fand in Marbach statt.

Von Heini Schwendener
aktualisiert am 28.02.2023
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Seit 1836 sind im Rheintal (früher Ober- und Unterrheintal) 21 Zeitungstitel auf der Bildfläche aufgetaucht und meist auch wieder verschwunden. Nur zwei davon erscheinen noch heute: «Der Rheintaler», der sein 175-Jahr- Jubiläum feiert, und die «Rheintalische Volkszeitung».

Nachzulesen ist dies im Buch «Offen und frei wird seine Stimme sein». Es bietet eine fundierte Auslegeordnung der Geschichte der Rheintaler Presse und ihrer Verlage. Erarbeitet hat das 360 Seiten starke, reichhaltig illustrierte Werk Christoph Rohner. Er ist Verwaltungsrat der Galledia Gruppe, welche die beiden Rheintaler Zeitungen herausgibt.

Auch zeitgeschichtliche Zusammenhänge

Der Autor hat lange in Zeitungsarchiven recherchiert und seine Erkenntnisse in sechs geschichtliche Perioden gegliedert. Jede beginnt mit einer historischen Abhandlung der Entwicklungen in Bund, Kanton und Region. Eingebettet in diesem zeitgeschichtlichen Rahmen stellt Christoph Rohner danach die Rheintaler Zeitungslandschaft vor. Jede Periode garniert er ausserdem mit ausgewählten Textpassagen und zeigt damit, wie Zeitungen ein Spiegel der Zeitgeschichte sind.

In den Rubriken «Allerlei» und «Inserate» gibt es Interessantes und auch Amüsantes nachzulesen. Ein besonnenes Fazit von Christoph Rohner rundet jedes der sechs Kapitel ab.

Sechs Zeitungen erschienen gleichzeitig

Während der Zeit der grössten Zeitungsvielfalt existierten im Ober- und Unterrheintal sechs Titel nebeneinander. Sie waren, wie damals üblich, fast alle sehr politisch ausgerichtet (freisinnig oder katholisch-konservativ). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zeitungsvielfalt kleiner, diese Entwicklung akzentuierte sich ab den 1960er-Jahren.

Beziehungen zwischen Rheintal und Werdenberg

Zur Galledia Gruppe gehört seit Juni dieses Jahres auch die BuchsMedien AG, Herausgeberin des «W&O». Somit stehen sich der 175 Jahre alte «Rheintaler» und der 152 Jahre alte «W&O» wieder nahe. Rohner zeigt in seinem Buch auf, dass es zwischen der Rheintaler und der Werdenberger Medienlandschaft schon früher Berührungspunkte gab. So beteiligten sich etwa die Verlage des «W&O», des «Rheintalers» und der «Rheintalischen Volkszeitung» an der Radio Gonzen-Reintal AG. Aus Radio Gonzen wurde im Verlauf der Zeit Radio Ri, dann Radio Aktuell und schliesslich Radio FM1. Kurze Zeit wurde der «W&O» im Rheintal gedruckt.

1992 gingen der «W&O», «Der Rheintaler», der «Sarganserländer» und das «Liechtensteiner Vaterland» eine Inseratekooperation ein und von 1993 bis 1997 bezogen «Der Rheintaler» und der «W&O» gemeinsam den Mantelteil von der «Appenzeller Zeitung».

Grussbotschaft von Bundesrätin Karin Keller-Sutter

Die Buchtaufe von Rohners Werk war am Montagabend in Marbach. Die St. Galler Regierungsrätin Laura Bucher und Bundesrätin Karin Keller-Sutter (per Video-Grussbotschaft) liessen es sich nicht nehmen, der Jubilarin zu gratulieren. Gottlieb F. Höpli, ehemaliger Chefredaktor des «St. Galler Tagblatt», und Werner Ritter, Präsident des Vereins für die Geschichte des Rheintals (Herausgeberin des Buchs), hielten die Festansprachen.

Buchautor Christoph Rohner gab Einblicke in seine Arbeit und sprach über die Bedeutung der Presse.

Hinweis
Christoph Rohner: «Offen und frei wird seine Stimme sein». Aus der Geschichte der Rheintaler Presse und ihrer Verlage. Galledia Regionalmedien AG, Berneck 2021.