Im letzten Heimspiel der NLA-Saison setzte es für Grabs am Donnerstag ein 1:3 gegen Vaduz ab. Rudi Rohrmüller sorgte mit einem Fünfsatzsieg für das einzige Erfolgserlebnis.
Es war eine Niederlage, die nicht wirklich weh tat. Gleich drei Grabser Stammspieler setzten aus, da Rang eins nach der Qualifikation bereits gesichert war. Und dann geht es schliesslich noch um die Finanzen, wie Elisabeth Lamprecht unmittelbar nach der Partie sagt:
Doch Papier ist bekanntlich geduldig und den Finaleinzug als selbstverständlich zu betrachten wäre fatal. Ohne Top-Leistung jedes Einzelnen im Court, hebt der Captain den Mahnfinger, sind die Liechtensteiner nicht zu bezwingen.
Wir wollen das Geld, das wir heute gespart haben, in den Playoffs ausgeben. So ist es besser investiert.Ausserdem trübt die Abschlusspartie die gute Quali nicht im geringsten, wie Captain Lamprecht weiter festhält: «Es lief sehr zufriedenstellend. Denn mehr als Rang eins geht nicht. Ausserdem bin ich mit der Leistung meiner Spieler sehr zufrieden. Jeder hat stets alles gegeben.» Mit Rang eins ist ein Ziel erreicht. Dieses peilte man vom ersten Ballwechsel weg an. Denn laut Pandemiereglement wäre bei einem allfälligen Abbruch der Meisterschaft das Team auf Rang eins Meister geworden. Weil im Herbst niemand wusste, wie sich die Coronalage entwickeln würde, war Vollgas von der ersten Runde an das Motto der Grabser.
Finaleinzug ist keine Selbstverständlichkeit
Nun will die erste Mannschaft des Squashclub Grabs nachlegen. Das Ziel für die Playoffs am 25. und 26. März in Uster (Anspielzeiten stehen noch nicht fest) ist klar: Erst die Finalqualifikation, dann den Meistertitel zurück ins Werdenberg holen. Lamprecht hält klipp und klar fest:Wir wollen den Tiefpunkt von letzter Saison überwinden.Wie 2019 und 2020 will Grabs die Nummer eins der Schweiz sein. Das Können dazu ist zweifelslos vorhanden. In Bestbesetzung antretend, ist Grabs im Halbfinal gegen Vaduz Favorit und will für die Niederlage von Donnerstag Revanche nehmen. «Auf allen Positionen sind wir im Vorteil», geht Elisabeth Lamprecht die beiden Kader durch.
Entscheiden die gespielten Punkte über den Titel?
Den Kampf um den Titel bezeichnet Lamprecht als «offen». Die Zuschauer dürfen sich auf zwei fesselnde Halbfinalpartien freuen und zum Playofffinal sagt der Grabser Captain nur: «Das wird ganz spannend.» Die Spielstärke der vier Playoffteams unterscheidet sich nur minimal. So sei auch jeder Ausgang möglich, wie Lamprecht analysiert. Für Grabs spricht, dass hinter der starken Position eins mit dem Deutschen Raphael Kandra Ausgeglichenheit herrscht. Das Gefälle auf den Positionen zwei bis vier ist weniger gross, als bei der Konkurrenz.Der Spieler auf Position vier ist fast so gut wie jener auf Position zwei.Deshalb können die Spieler auf den Positionen drei und vier im Halbfinal und im Final den Unterschied ausmachen. Vor der Saison hätten viele Squashexperten noch klar auf einen Final Grabs gegen GC getippt. Doch der Zweite nach der Qualifikation, Bern, meldet Ambitionen an. «Das wird eine enge Kiste», äussert sich Elisabeth Lamprecht zu der zweiten Halbfinalpartie. Die Saison hat gezeigt: Die Hauptstädter könnten GC ein Schnippchen schlagen. Sollte die Hürde Vaduz also überwunden werden, wartet so oder so eine Knacknuss auf die Werdenberger. «Jeder Punkt kann entscheidend sein», weist der Grabs-Captain auf den Umstand hin, dass es sowohl gegen GC als auch gegen Bern nach Siegen 2:2 stehen könnte und auch der Gleichstand nach Sätzen ist möglich. Die Auszählung von Punkten in Uster ist ein mehr als nur wahrscheinliches Szenario.