In einer Zeit, in der sich die Gedanken auf die Umwelt, die Energiekrise und die Schaffung einer besseren Welt für zukünftige Generationen richten, sind diese Baupläne völlig inakzeptabel. Und wir dürfen dafür bezahlen. Sollen wir das zulassen?
Im Jahr 2014 wurde nach langen Diskussionen und Planungen entschieden, das Spital Grabs zu verbessern und zu erweitern. Es sollte von einem grünen Park umgeben und mit unterirdischer Anlieferung und Tiefgarage ausgestattet sein. Geplant wurde mit Kosten von 137 Millionen Franken , die Bauzeit hätte zirka fünf Jahre betragen sollen. Inzwischen ist es 2023 und das geplante Spital wurde nicht wie geplant fertiggestellt. Das Spital Grabs hat im letzten Jahr einen Verlust von etwa 17 Millionen Franken verzeichnet. Wenn dies in der Industrie der Fall wäre, würden Köpfe rollen und Aktionäre würden mehr Transparenz fordern, insbesondere da jetzt zusätzlich 100 Millionen Franken gefordert werden. Unvorstellbar.
Beim geplanten Neubau soll ein grosser Teil der Grünfläche mit Mitarbeiterparkplätzen, oberirdischem LKW-Wende-/Parkplatz und einem Gehweg, der für Menschen mit Behinderung und Personen mit Kinderwagen ungeeignet ist, bebaut werden. Geplant wird im neu zu bauenden Rochadegebäude ein Umkleideraum für Mitarbeitende, der im ersten Bauprojekt (Phase 1) hätte verwirklicht werden sollen.
Es sind nur vier Photovoltaikpanele geplant, um Energie für dieses grosse öffentliche Gebäude bereitzustellen. Als Energiestadt Grabs müssen wir uns fragen, warum unsere Gemeinde und der Kanton dies zur Abstimmung bringen.
Der Verkauf des Spitals Walenstadt bedeutet, dass in Grabs mehr Betten benötigt werden. Aber warum hat man Walenstadt verkauft? Es funktioniert unter der Leitung von Graubünden sehr gut. Wattwil war geschlossen und läuft jetzt unter neuer Leitung sehr gut. Geplant ist auch die Schliessung von Altstätten. Wird es unter neuer Leitung auch besser laufen?
Wird der Kredit von 100 Millionen Franken für die Erweiterung des Neubaus des Spitals Grabs ausreichen? Ich bezweifle es. Es wird zum Beispiel keine Kinderstation geplant, was meiner Meinung nach ein wesentlicher Bestandteil des Angebots für ein öffentliches Spital sein müsste. Es bedarf einer Überprüfung des Angebots, welches das Spital Grabs bietet.
Es ist Zeit, dass man die Zukunft des Spitals in Grabs, die geplanten Änderungen und das Gesundheitssystem als solches überdenkt. Als verantwortungsbewusste Stimmbürger und Gesellschaft sollten wir uns fragen, ob wir solche Pläne zulassen wollen. Sollen wir unsere Umwelt weiter belasten und die Last der nicht absehbaren finanziellen Verantwortung tragen?
Denise Vetsch, Staudenstrasse , 9472 Grabs