Der Verein Soziale Dienste Werdenberg wird per Jahreswechsel in den Zweckverband Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) Werdenberg integriert. Die kantonale Behörde hat die Zweckverbandsvereinbarung genehmigt. Mit der Zusammenlegung der beiden Organisationen erhält der bisherige Zweckverband einen neuen Namen und die verschiedenen Abteilungen zeitgemässe Strukturen. Unter dem Dach des Zweckverbands Soziale Dienste Werdenberg werden künftig das Kompetenzzentrum Jugend, die Berufsbeistandschaft, die Beratungsstelle und die KESB geführt.
Wie der Zweckverband mitteilt, wird der Seveler Gemeindepräsident Eduard Neuhaus erster Präsident der umstrukturierten Organisation. Er stand in den vergangenen drei Jahren dem Verein Soziale Dienste Werdenberg vor.
Der Wartauer Gemeindepräsident und bisheriger KESB-Präsident Andreas Bernold wird neu das Vizepräsidium des Zweckverbands Soziale Dienste Werdenberg übernehmen. Weiter verbleiben Susi Domenig, Katrin Frick, Niklaus Lippuner und Fredy Schöb im Verwaltungsrat.
Budget einstimmig genehmigt
An der ersten Delegiertenversammlung wählten die 15 Delegierten nicht nur ihren neuen Präsidenten, sondern genehmigten zudem das Budget 2024. Dieses sieht einen Aufwand von rund 8,1 Millionen Franken vor.
Die kostenintensivste Abteilung ist das Kompetenzzentrum Jugend. In dieser sind Ausgaben im Bereich von 2,5 Millionen Franken vorgesehen. Geführt wird das KOJ von Markus Meier. In seiner Abteilung werden die Personalkosten im Vergleich zum Vorjahr um etwa 138000 Franken steigen. Der Grund liegt darin, dass die Trägergemeinden ihre Jugendarbeit teils ausbauen. Die jeweiligen Zusatzkosten werden durch die Besteller-Gemeinde finanziert.
Die Berufsbeistandschaft unter der Leitung von Michael Alber rechnet im Jahr 2024 mit einem Aufwand von 2,3 Millionen Franken und die von Niklaus Egli geführte Beratungsstelle mit 1,1 Millionen Franken. Die KESB rechnet mit einem Aufwand von 2,2 Millionen Franken. Geführt wird die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde von Céline Fäh.
Zusammenschluss von langer Hand geplant
Der Zusammenschluss der beiden Organisationen in einen Zweckverband wurde nach einer Struktur- und Organisationsüberprüfung vorangetrieben und vorbereitet.
«Hinter diesem historischen Zusammenschluss steht viel Arbeit», wird der frisch gewählte Präsident Eduard Neuhaus in der Medienmitteilung zitiert. Dafür habe er einerseits seinen Vorstands- und Verwaltungsratskolleginnen und -kollegen und den Delegierten für das ausgesprochene Vertrauen sowie andererseits den Stellenleitenden und Mitarbeitenden für die tatkräftige Unterstützung gedankt.
Anstoss für die strukturelle Anpassung gab die im Jahr 2021 durchgeführte Organisationsanalyse der beiden Institutionen. Im August dieses Jahres wurde die Vereinbarung dem fakultativen Referendum unterstellt. Während der Eingabefrist gingen keine Rückmeldungen ein. Durch die Zusammenlegung der beiden bisherigen Organisationen wird die Transparenz der Sozialen Dienste Werdenberg gegenüber der Bevölkerung weiter erhöht.
Zweckverbände müssen im Gegensatz zu Vereinen den Jahresbericht und die Rechnung offenlegen. Zudem sind die Kontrollorgane im Gemeindegesetz geregelt.