Weil Gemeindepräsident Rolf Züllig sich aus privaten Gründen kurzfristig entschuldigen musste, übernahm Richard Brander, Präsident von Pro Toggenburg.ch, dem Verein der Zweitwohnungsbesitzer, diese Aufgabe allein.
So erfuhren die Anwesenden, dass es beim «Acker» wegen fehlender Investoren einen Stillstand gibt, dass in Sachen Bergbahnen «gut Ding Weile haben will» gilt, der Wildhauser Dorfplatz vorläufig so bleibt, wie er ist, der Zeltainer Sponsoren sucht und die Mitfahrbänkli noch etwas besser genutzt werden könnten.
Sanierung, Finanzierung und Ertrag
Als Referenten waren Jörg Steiner, Projektleiter Toggenburg Tourismus, und Christoph Kauz, Geschäftsleiter Energietal Toggenburg, anwesend. Jörg Steiner zeigte auf, welche Möglichkeiten und Unterstützungen es bei der Sanierung von Zweitwohnungen gibt:Unser Ziel ist es, den hohen Anteil von Zweitwohnungen besser zu nutzen und mehr warme Betten zu schaffen.Gelinge dies, sehe er es als Gewinn für die Wohnungs- und Hausbesitzer, aber auch für die ganze Region. Wer die Sanierung seines Zweitheimes ins Auge fasse, könne über Toggenburg Tourismus auf Beratung, das Aufzeigen von Varianten sowie einer Kostenschätzung zählen. Zudem gebe es Finanzierungsmöglichkeiten, «denn Bund, Kan-ton, Gemeinde und Toggenburg Tourismus sind daran interessiert, dass Wohnungen und Häuser instand gestellt werden und stellen auch finanzielle Unterstützung bereit», so Jörg Steiner. Und weiter:
Erfreulich ist, dass eine grosse Anzahl der Zweitwohnungen und Häuser bereits in gutem Zustand sind. Oft braucht es nur wenig, damit die Objekte besser vermietet werden können.In Zusammenarbeit mit «Berg und Bett» erfolge die Vermietung professionell. «Aktuell werden 42 Objekte betreut und wir haben festgestellt, dass diese in der Regel rund fünf Monate pro Jahr vermietet werden.»
Den Energieverbrauch gezielt senken
Für Christoph Kauz ist zentral, dass einerseits möglichst viel Energie selbst produziert, andererseits aber auch der eigene Verbrauch kritisch hinterfragt wird. Er zeigte in seinem Referat auf, dass mit einfachen Mitteln, sei es dem bewussten Kochen, der richtigen Platzierung von Möbeln, aber auch mit dem Verzicht auf den Stand-by-Modus bei Fernsehgeräten, viel Energie gespart werden kann. Zu Letzterem eine kleine Rechnung: «Wenn in allen Ferienobjekten in der Gemeinde auf Stand-by verzichtet würde, könnten jährlich über 70000 Kilowatt-Stunden Strom gespart werden.»Bis 2034 energieautarkes Tal sein
Der Geschäftsleiter von Energietal Toggenburg wies auch auf die Sanierungsmöglichkeiten von Gebäuden und die damit verbundenen Beratungen, wobei Erstberatungen kostenlos sind, hin. Insbesondere im laufenden Jahr sind diese stark in Anspruch genommen worden, so sein Fazit:Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2034 ein energieautarkes Tal zu werden. Konkret heisst dies, es soll im Toggenburg nicht mehr Strom verbraucht werden, als wir selbst produzieren können.Abgerundet wurde der Abend mit dem Auftritt der Jodlerin Katrin Abderhalden, Gesprächen, gemütlichem Beisammensein und einem Umtrunk.