Zwinglipasshütte wird immer beliebter: Rekordverdächtige Saison | W&O

15.11.2022

Zwinglipasshütte wird immer beliebter: Rekordverdächtige Saison

Ende Oktober hat Hüttenwart Hans Egli die Saison der Zwinglipasshütte beendet. Sie gilt als eine der besten seit dem Um- und Erweiterungsbau im Jahr 2017. Übernachtungen sind im Winterraum auch in der kälteren Jahreszeit möglich. Das Essen muss man aber selber mitbringen.

Von Beat Lanzendorfer
aktualisiert am 28.02.2023
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Die Zwinglipasshütte hoch über Wildhaus blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Mit 2900 Übernachtungen erzielte sie ihr zweitbestes Ergebnis seit dem Um- und Erweiterungsbau im Jahr 2017.

Hans Egli, seit elf Jahren Hüttenchef, begründet die gute Zahl mit dem anhaltend schönen Wetter und der steigenden Beliebtheit der Zwinglipasshütte. Hinzu kommt nach seiner Einschätzung das weiterhin wachsende Bedürfnis, die Berge wandernd zu entdecken.

Der Hüttenumbau im Jahr 2017 war ein guter Entscheid

Kommt der Hüttenchef auf die vergangenen Monate zu sprechen, beginnen seine Augen zu glänzen:
Die Saison war ähnlich erfolgreich wie im Jahr 2018. Jene war die erste nach dem Umbau der Zwinglipasshütte im Jahr 2017.
Damals seien 3100 Übernachtungen gezählt worden. Die Hütte, die 40 Schlafplätze anbietet, wird oft als Ziel ausgesucht, weil man hier auf 2000 Metern übernachten kann. Dazu kommen Gäste, die auf dem Weg zum Säntis einen Zwischenhalt einlegen. Nun ist die Hütte seit Ende Oktober geschlossen, Übernachtungen sind trotzdem möglich. Im Winterraum, ohne Bewartung, werden acht Schlafplätze, ein Kochherd, Holz zum Anfeuern, ein WC sowie Wasser und Getränke angeboten. «Nur das Essen muss man selber mitbringen», sagt Egli. Weil das Angebot rege genutzt werde, geht er davon aus, dass die Marke von 3000 Übernachtungen bis Ende Jahr geknackt wird. Für ihn und sein Team habe sich der Umbau vor fünf Jahren gelohnt. Die besten Monate seien der Juli und August gewesen, in denen jeweils rund 650 Übernachtungen gezählt wurden. Er sagt:
In dieser Zeit war die Hütte bei gutem Wetter mehrmals schon unter der Woche ausgebucht.
Rund 50 Prozent der Gäste kommen aus der Region oder seien SAC-Mitglieder. Einen grossen Anteil würden auch die Wandernden aus dem grenznahen Ausland ausmachen. «Und dann haben wir auch viele Gäste aus der Westschweiz.»

Mehr als die Hälfte des Materials wird hochgetragen

Der Höhepunkt des Jahres ist die «Hötteträgäte», bei der immer am letzten Samstag im Juni rund die Hälfte des Jahresbedarfs nach oben getragen wird. Diese Tradition besteht seit 1970. Im letzten Juni waren es 151 Personen, die rund achteinhalb Tonnen ab der Chreialp zur Zwinglipasshütte schleppten. Der grosse Besucherandrang führte dazu, dass später in der Saison mit drei Helikoptertransporten weitere acht Tonnen Material transportiert wurden. Darauf angesprochen, ob genügend Personal zur Verfügung stehe, erklärt Hans Egli:
Wir haben seit drei Jahren durchgehend ab Beginn der Sommerferien bis Ende Oktober offen. Das dafür notwendige Personal finden wir unter unseren SAC-Mitgliedern problemlos.
Ihm stünden 35 Teams von jeweils vier bis fünf Personen zur Verfügung.

Helferinnen und Helfer arbeiten unentgeltlich

Obwohl es genügend Freiwillige gibt, ist ein Ausbau der Öffnungszeiten nicht geplant. «Hier oben hat es bis weit in den Juni hinein oftmals noch Schnee, daher würde es keinen Sinn machen, früher dauerhaft zu öffnen. Daher reicht es, die Hütte von Mai bis zu Beginn der Sommerferien am Wochenende offen zu halten.»

Hans Egli, der in diesem Jahr rund 35-mal die Hütte besuchte, erklärt, dass alle Helferinnen und Helfer unentgeltlich arbeiten. Das gelte auch für Elisabeth Calzaferri, sie ist dafür zuständig, dass immer genügend Lebensmittel und Getränke auf der Hütte vorhanden sind, und Ruth Lüthi, sie trägt die Verantwortung für die Reservationen und den Hausdienst.
Dafür sind unsere Helferinnen und Helfer an einem schönen Arbeitsplatz im Einsatz und werden einmal im Jahr für den geleisteten Einsatz zu einem gemeinsamen Brunch eingeladen.