«Zwischen Apokalypse und Neuer Welt»: Riesige Bilder erzählen in der Herz-Jesu-Kirche Geschichten | W&O

26.10.2021

«Zwischen Apokalypse und Neuer Welt»: Riesige Bilder erzählen in der Herz-Jesu-Kirche Geschichten

Die sonderbare Kunstausstellung von Martin Frommelt in der Herz-Jesu-Kirche in Buchs ist bestechend. Am Montagabend fand die Vernissage statt.

Von Heidy Beyeler
aktualisiert am 28.02.2023
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Die katholische Kirche in Buchs ist weiträumig und lädt deshalb geradezu ein, hier mit immensen, eindrucksvollen Bildern Geschichten zu erzählen. Die Vernissage am Montagabend war denn auch ein veritabler Kunstgenuss, wie eine Besucherin und Künstlerin aus Grabs beim Anblick der Bilder hinreissend vermerkte.

Apokalypse schon immer ein Thema von Frommelt

Pfarrer Erich Guntli begrüsste die Gäste und umriss die Themenwahl «Offenbarung des Johannes». Ottmar Hetzel von der Seelsorgeeinheit Werdenberg berichtete, wie es zur Ausstellung mit Martin Frommelt kam. Während der Coronazeit kam Frommelt, auf der Suche nach nährender Spiritualität, in die Zusatzgottesdienste der Herz-Jesu-Kirche in Buchs. Dort lernte er Seelsorger Ottmar Hetzel kennen. Die Idee einer gemeinsamen Ausstellung entstand. «Der Titel ‹Zwischen Apokalypse und Neuer Welt› liegt im Jahr 2021 in der Luft und war Inspiration für dieses Programm» erklärte Hetzel.

Martin Frommelt schilderte danach dem Publikum, wie er den Weg zum freischaffenden Künstler und zur «Apokalypse» bzw. zur Offenbarung Johannes gefunden hat. Es war sein Onkel und Mentor Anton Frommelt, Priester, Politiker und Künstler aus Vaduz, der ihn früh unter seine Fittiche nahm.

Schon Ende der 50er Jahre befasste sich der heute 88-jährige Künstler mit der bildlichen Gestaltung zur Apokalypse nach den Offenbarungen von Apostel Johannes. 1969 beendete er den grafischen Zyklus mit insgesamt 131 Farbholzschnitten. 40 Jahre später, 2014, wendete er sich malerisch wieder der Apokalypse zu, woraus rund fünfzig grossformatige Bilder entstanden. In der Folge brachte Stefan Kraus, Kunsthistoriker, Köln, den Bildband «Apokalypse, Martin Frommelt» heraus.

Wort und Musik an der Vernissage

Die riesigen Bilder an den Wänden der Kirche vermitteln eine ganz besondere Stimmung. Wer bei einem Besuch der Ausstellung zur Apokalypse und über die Offenbarungen von Johannes mehr erfahren möchte, hat die Gelegenheit, auf Augenhöhe die Texte an den Wänden zu lesen.

Das Programm an der Vernissage war vielfältig. Neben den Ausführungen durch Pfarrer Erich Guntli zum Ausstellungsthema und der Bedeutung der Bilder von Martin Frommelt sowie die Informationen von Ottmar Hetzel zur Idee der Ausstellung selbst, kamen die Besucher in den Genuss von einzigartiger Musik.

Passend zum Thema spielten Bernhard Klas (Klarinette), Alexandre Dimcevski (Violine), Aleksandr Karakhanyan (Violoncello) und Ulrich Zeitler (Klavier) herausragende Kammermusik aus dem achtsätzigen Werk Quatuor pour la fin du Temp (deutsch: Quartett für das Ende der Zeit). Das auf hohem Niveau gespielte Konzert füllte den Raum mit wundersamen Klängen, die den Zuhörenden buchstäblich unter die Haut gingen.

Die Ausstellung in der Herz-Jesu-Kirche Buchs dauert bis zur Finissage am 3. Dezember. Während dieser Ausstellung finden weitere Anlässe zum Thema Apokalyse statt, bei denen Besucher weitere unterhaltsame Dabietungen mit Worten und Musik von Künstlern geniessen können. Dabei werden auch Gespräche mit dem Maler Martin Frommelt persönlich möglich sein.