Galledia Group AG ist stark gewachsen | W&O

Rheintal 31.05.2024

Galledia Group AG ist stark gewachsen

Die Galledia Group AG, die «Rheintaler» und W&O herausgibt, hat sich 2023 in einem schwierigen Umfeld behauptet.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 31.05.2024
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An der Generalversammlung vom Donnerstag in Altstätten hob Verwaltungsratspräsident Urs Schneider die Notwendigkeit hervor, effizienter und kostengünstiger zu produzieren. Mit einem Gewinn von gut 2,5 Mio. Franken gehöre man zwar «noch zu den besten der Branche», aber auch die Galledia Group AG hat eine sinkende Rentabilität zu verkraften.

Medienpolitische Position gestärkt

Weil die Märkte, in denen die Galledia Group AG sich bewegt, am Schrumpfen sind, gehören Akquisitionen und Beteiligungen zur Strategie. Entsprechend hat sich der Umsatz in den letzten sieben Jahren auf über 90 Mio. Franken verdoppelt. Im letzten Jahr hat Galledia unter anderem die Zürichsee Werbe AG gekauft, den grössten Schweizer Kalenderverlag (Calendaria) übernommen und die Mehrheit an der Ostschweizer Medien AG erlangt, deren digitale Publikation «dieostschweiz.ch» die medienpolitische Position des Unternehmens in der Region stärken soll.

Bernecker Galledia in sechs Kantonen vertreten

In der Galledia Group AG werden 50 Marken gepflegt. Der Rheintaler Konzern mit Sitz in Berneck ist in sechs Kantonen an zwölf Standorten vertreten und stellt täglich aktuell aufbereitete Informationen auf vier Medienkanälen zur Verfügung. Neben den Regionalmedien («Rheintaler», «Rheintalische Volkszeitung», rheintaler.ch, «Werdenberger & Obertoggenburger» und wundo.ch) gehören ein stattlicher Fachzeitschriftenverlag (mit über 20 eigenen Verlagsobjekten und 80 Magazinen im Verlagsservice) sowie die Sparte Akzidenzdruck zum Konzern.

Das gegenüber dem Vorjahr schlechtere operative Gruppenergebnis ist im Wesentlichen auf die (noch zu entwickelnde Ostschweizer Medien AG), das Kalendergeschäft und den gesamten Druckbereich zurückzuführen.

CEO Daniel Ettlinger hob die nach wie vor hohen Direktkosten hervor. Zwar habe sich die Situation im letzten Jahr etwas entspannt, nachdem die Papierkosten im Druckbereich im Jahr davor um 43,2 Prozent gestiegen waren. Auch geschicktes Verhandeln habe dazu geführt, dass sich die Direktkosten gegenüber dem Vorjahr etwas drücken liessen. Allerdings sind die Personal- und Betriebskosten prozentual gestiegen.

Mit Partner gegründet: «Druckzentrum Schweiz»

Weil der hohen Auslastung der teuren Druckanlagen zentrale Bedeutung zukommt, ist die Galledia Group AG eine Produktionspartnerschaft mit der Winterthurer Mattenbach Gruppe eingegangen. Mattenbach betreibt neben Galledia die «derzeit wohl leistungsstärksten Druckereien», meinte Ettlinger. Die Galledia Group AG führt ihre Produktionsanlagen in einem neuen «Druckzentrum Schweiz» zusammen, wofür die Produktionsstandorte in Flawil und Baar genutzt werden. Der Altstätter Klein- und Digitaldruck ist hiervon nicht betroffen.

«Lokale Zeitung fördert die lokale Demokratie»

Während der lokale Anzeigenumsatz sich in einem rückläufigen Markt stabilisieren liess, gehen die Abo-Zahlen der gedruckten Zeitung weiterhin zurück. Dafür gibt es zwei Gründe: Journalistisch aufbereiteten Informationen verschliessen sich heute fast 40 Prozent unserer Gesellschaft, und mit der digitalen Transformation geht ein verändertes Nutzverhalten einher.

Urs Schneider bedauert dies umso mehr, als die lokale Zeitung die lokale Demokratie fördere, indem sie eine Plattform für den Austausch von Ideen biete und die lokale Verwaltung zur Rechenschaft ziehe. Schneider sagte:

In Zeiten von Desinformation und zunehmenden Spannungen in der öffentlichen Diskussion ist die Vertrauenswürdigkeit unserer lokalen Zeitungen von unschätzbarem Wert.

Seine Ausführungen verband der Verwaltungsratspräsident mit einem Dank an die Aktionärinnen und Aktionäre. Für ihr Engagement erhalten die Aktionäre diesmal eine Dividende von 15 Franken pro Aktie. Die Anträge des Verwaltungsrates wurden an der Generalversammlung ausnahmslos angenommen, die Mitglieder des Verwaltungsrates allesamt in ihrem Amt bestätigt.