Entgegen dem Budget 2024, welches einen Aufwandüberschuss von gut 2,7 Millionen Franken vorsah, kann die Gemeinde Sennwald mit Jahresende einen Ertragsüberschuss von rund 580'000 Franken ausweisen. Ein Geldsegen, den der Gemeinderat an seiner Budgetsitzung vom 31. Januar erfreut zur Kenntnis nahm. Die Differenz zum Budget beträgt angesichts dessen rund 3,2 Millionen Franken.
Aufgrund des Ertragsüberschusses verfügt die Gemeinde Sennwald nach eigenen Angaben neu über ein Eigenkapital von erstmals etwas über 40 Millionen Franken. Die Finanzlage der Gemeinde ist weiterhin stabil, die Finanzplanung der nächsten Jahre zeige jedoch eine eher abschwächende Tendenz. Die steigenden Abschreibungen werden dazu massgeblich beitragen.
Zusammenfassend zeige die Rechnung 2024 auf, dass der Gemeinderat mit seiner Budgetierung realistisch unterwegs war, so die Gemeinde. Natürlich würden verschiedene nicht ausgeführte oder noch nicht abgeschlossene Vorhaben zu Verwerfungen führen. Auch die Steuereinnahmen lagen insgesamt leicht unter dem Budget, bewegten sich aber im Bereich des Vorjahres. In der kantonalen Rangliste der Steuerkraft liegt Sennwald, wie schon im Vorjahr, auf dem erfreulichen Rang 5 von 75 Gemeinden.
Grosse Investitionen stehen bevor
Nach wie vor stehen hohe Ausgaben bevor, insbesondere im Bereich von Neu- oder Ersatzbauten (z.B. Doppelmehrzweckhalle, Schwimmbad), erinnert der Gemeinderat Auch will er an den Investitionen im Infrastruktur- und Strassenunterhalt festhalten. Trotz der in den letzten Jahren ständig höheren Ausgaben im Infrastrukturbereich bestehe nach wie vor ein Investitionsstau. Beispielsweise hätten Untersuchungen an den Strassen und Brücken aufgezeigt, dass teilweise dringende Sanierungsmassnahmen notwendig sind. Im vergangenen Jahr konnten wieder mehrere Projekte im Bereich Strassenunterhalt abgeschlossen werden, weitere sind noch in Planung.
Der Gemeinderat beantragt den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, den Ertragsüberschuss von 579'610.02 Franken dem Eigenkapital zuzuschlagen. Das Eigenkapital betrüge damit per 31. Dezember 2024 insgesamt 40'316'604.18 Franken. Darin nicht enthalten sind die Vorfinanzierungen, die Reserve Werterhalt Finanzvermögen sowie die Spezialfinanzierungen im Eigenkapital (Feuerwehr, ARA, Entsorgung, Altersheim und Wasserversorgung).
Bei den Spezialfinanzierungen handelt es sich um zweckgebundene Mittel der jeweiligen Bereiche, also um nicht frei verfügbares Eigenkapital. Sämtliche Spezialfinanzierungen schlossen laut Gemeinderat auch 2024 positiv ab, sodass entsprechende Einlagen in die Reserven vorgenommen werden konnten. Zusammengefasst präsentieren sich die Spezialfinanzierungen wie folgt:
Steuerfuss bleibt bei 70 Prozent, Hundesteuer erhöht
Um sicherzustellen, dass das Hundewesen selbsttragend ist, sollen die Hundesteuern in der Gemeinde Sennwald ab dem Jahr 2025 von 80 auf 100 Franken pro Hund angehoben werden. Trotz dieser Anpassung bewegt sich die Hundesteuer der Gemeinde Sennwald im regionalen Vergleich nach wie vor auf tiefem Niveau.
Seit 2001 wurde der Steuerfuss (von damals 158 Prozent) kontinuierlich gesenkt, letztmals im vergangenen Jahr. Der Steuerfuss liegt seit 2024 bei 70 Prozent, im Jahr 2023 betrug er noch 75 Prozent. Aufgrund der anhaltend hohen Ausgaben im Bereich der Hoch- und Tiefbauten sowie unter Berücksichtigung des Finanzplans schlägt der Gemeinderat keine Veränderung des Steuerfusses für das Jahr 2025 vor. Eine Steuerfusssenkung sollte nach Ansicht des Gemeinderats über einen Zeitraum von etwa fünf Jahren Bestand haben.
Nach den heute bekannten Zahlen sei zu erwarten, dass der aktuelle Steuerfuss dies erfüllen dürfte. Eine weitere Steuersenkung wäre aber – nach heutiger Prognose – eher nicht nachhaltig, betont der Gemeinderat. An der Bürgerversammlung vom 31. März 2025 wird er deshalb die Beibehaltung des Steuerfusses von derzeit 70 Prozent beantragen.