Regionale Spezialität überzeugt die Jury – Thomas Stadelmann holt den Schweizer Meistertitel | W&O

26.09.2022

Regionale Spezialität überzeugt die Jury – Thomas Stadelmann holt den Schweizer Meistertitel

Die Juroren der «Swiss Cheese Awards» liessen sich vom gereiften Werdenberger Sauerkäse AOP von Thomas Stadelmann aus Unterwasser begeistern.

Von Adi Lippuner
aktualisiert am 28.02.2023
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Ein Schweizer Meistertitel muss verdient werden, auch wenn er in einer «käsetechnischen» Randsportart erzielt wird. Dies zeigt ein Blick auf die Entstehungsgeschichte des ausgezeichneten Produkts. Thomas Stadelmann von der Käserei Stofel in Unterwasser reichte den 60 Tage gereiften Werdenberger Sauerkäse AOP bei den «Swiss Cheese Awards» ein und wurde in dieser Kategorie Schweizer Meister. «Als gebürtiger Entlebucher musste ich mich zuerst mit dieser regionalen Spezialität vertraut machen und begann vor rund 20 Jahren in Unterwasser mit der Produktion», blickt er auf die langjährige Erfahrung zurück. Aktuell müsse der gereifte Sauerkäse AOP noch die regionale Bezeichnung «Werdenberger» tragen, es werde aber angestrebt, dass neu auch «gereifter Toggenburger Sauerkäse AOP» als eingetragene Bezeichnung erlaubt werde, so die Erklärung von Thomas Stadelmann.

Walliser waren offen für die unbekannte Spezialität

Dass seine Kundschaft sowohl den Bloderkäse AOP als auch den gereiften Werdenberger Sauerkäse AOP schätzen, zeigen die Verkaufszahlen im, mit Eigenkreationen gut bestückten, Geschäft. «Für die Jury war wichtig, dass Produkte ausgezeichnet werden, die bei der Kundschaft ankommen», so das Resümee des frisch gekürten Schweizer Meisters. Gefreut habe ihn auch, dass die Walliser Käseliebhaber offen waren für die in ihrem Umfeld unbekannte Spezialität aus der Ostschweiz und diese auch gerne probierten. Thomas Stadelmann:
Dass unser Betrieb diese Auszeichnung erhielt, ist eine Bestätigung der Arbeit, die wir mit Herzblut machen.
Sozusagen als Tüpfelchen auf dem i gab es für den Toggenburger Bio-Blumenkäse, einer Eigenkreation des innovativen Käsers, ein Diplom.

32 Kategorien auf dem Prüfstand

Die zwölfte Ausgabe der «Swiss Cheese Awards» war einmal mehr eine Herausforderung für die insgesamt 150 Juroren, galt es doch 1064 Käse von 300 Produzenten, aufgeteilt in 32 Kategorien, zu bewerten.
 Die Jury bewertete über 1000 Käse.
Die Jury bewertete über 1000 Käse.
Bild: Marcel Bieri
Erklärtes Ziel dieses Wettbewerbs ist die Förderung des Käses, aber auch die Möglichkeit für die Produzenten, ihre Erzeugnisse zu präsentieren und bewerten zu lassen. Die Auszeichnung holte sich Thomas Stadelmann persönlich in Le Châble im Walliser Val de Bagnes ab. Dies mit einer langen Fahrt am Freitag und der nächtlichen Heimfahrt vom abgelegenen Walliser Tal. Der glückliche Gewinner:
Trotz der anstrengenden Fahrt war es ein herrliches Erlebnis. Die Begegnung mit Berufskollegen, die guten Gespräche und auch die feierliche Verleihung der Auszeichnungen bleiben unvergessen.

Weitere Ostschweizer Käse wurden ausgezeichnet

Ein Blick auf die Siegerliste zeigt, dass ein Gruyère AOP aus Montbovon den Titel Swiss Champion tragen darf. In den weiteren Kategorien holte sich Hans Näf aus Niederbüren beim Appenzeller den Sieg und so richtig königsmässig haben der in Stein SG wohnhafte Arnold Forrer und sein Geschäftspartner Franz Rüdisüli, Rüttiberg Käse AG, Rufi, beim Rohmilch-Tilsiter abgeräumt. Das Gros der Titel räumten die Westschweizer Käser ab, vereinzelt tauchen auf der Rangliste einige Ostschweizer mit einem Diplom auf. Rangliste auf www.cheese-awards.ch