Was den Leserbriefschreiberinnen der SP offenbar vollständig entgeht: Es geht hier nicht um mich, sondern um die Kandidatin Cécile Weber und ihre veröffentlichte politische und weltanschauliche Haltung, die keineswegs erfunden ist.
Das auf ihrer Webseite veröffentlichte politische Profil als Spiderdiagramm zeigt, dass Cécile Weber für eine liberale Gesellschaft eintritt (wie ich übrigens auch), für einen ausgebauten Sozialstaat ist (und zwar ohne jegliche Zurückhaltung) und ebenso für ausgebauten Umweltschutz. Sie ist allerdings absolut gegen eine restriktive Migrationspolitik, gegen eine liberale Wirtschaftspolitik und gegen eine restriktive Finanzpolitik. Auf Instagram hat sich Frau Weber vor dem Wahlkampf ausschliesslich für zwei Themen interessiert: Feminismus in allen Variationen und LGBTQ. Ob das die klassischen SP-Wähler (das waren ja mal Arbeiter und Angestellte) auch für so wichtig erachten?
Was heisst das für die Buchser Wählerinnen und Wähler? Mit Cécile Weber müssen wir trotz ihrer weichgespülten Wahlkampfkommunikation mit mehr Verwaltung, mehr Vorschriften, mehr Kosten und mehr Steuern (oder Schulden) rechnen, nur so können ihre Anliegen finanziert werden. Es steht auch zu befürchten, dass die private sexuelle Identität von einer Privatsache zu einer Staats- und Gemeindeangelegenheit wird.
Ich gestehe natürlich als liberaler Mensch Frau Weber ihre Meinung zu und finde es auch gut, dass sie sie öffentlich vertritt (wie ich übrigens auch). An einer Wahlkampfveranstaltung habe ich sie auch als direkte und offene Persönlichkeit kennengelernt. Wer sie wählt, muss allerdings wissen, wo sie ideologisch und weltanschaulich steht. Glücklicherweise stehen ja jetzt genügend andere Kandidatinnen und Kandidaten zur Verfügung und wir müssen keine personelle Zwängerei der SP in stiller Wahl akzeptieren. Wir haben die Wahl, wen wir wählen und wen nicht. Und das ist definitiv gut so!
Markus Kobelt,
Burgerauerstrasse 25, 9470 Buchs